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insbesondere mit Anknüpfung an die bacchischen Mysterien,
sofern die Läuterung der Psyche und die Wiedervereini-
gung der Geliebten darin ausgedrückt wird 1), im All-
gemeinen aber, weil man heitere Bilder auf Grabstätten
liebte. Demnach sieht man dort die ganze Geschichte
des Bacchus, vornehmlich wie er die Ariadne auf Naxos
findet 2) und das Brautgelage des Bacchus und der Ariadne 3),
auch seinen Triumphzug als Sieger von Indien 4). Häufig;
sind auch Bacchanalien vorgestellt. Zuweilen erscheint
die Zukunft der in die baechischen Mysterien Eingeweihten,
ein Genienztig", für dessen Zweck die Zurückftihrung
einer dem Bacchus geweihten Seele zu ihrem himmlischen
Sitze erkannt wird e). Und im Gefolge solcher Scenen,
aber auch ohne das, die Attribute des Bacchus: wie auf der
Querseite eines Sarkophags 6), dessen Vorderseite ein
Bacchanal zeigt, ein Rabe, Bock, Wolf, Panther (und
zwei andere Thiere), auf der Vorderseite eines andern
Sarkophags T) zu Füssen eines Silen und eines Pan ein
Löwe, Panther, Eber und Widder zu bemerken sind.
Aehnliches findet sich auf christlichen Monumenten.
In den Katakomben des h. Januarius zu Neapel sind von
den Deckengemälden einer Halle des oberen Stockwerks
1) O. Müller Hdb. der Arcliäol. S. 397. Anm. 2.
2) Z. B. auf zwei Sarkophagexi im Pio-Clement. Mus. Besclireib.
Roms II, 2. S. 136. ff. 262.
a) Auf dem Sarkophag der Villa Casali. Braun, in der Beschreib.
Roms III, 1. S. 683.
4) Auf einem Sarliopllag aus Creta in Cambridge und einem Sar-
koplnag in Woburn-Abbey, s. W aagen Kunstwerke und Künstler
in England Th. II. S. 529. 556.
5) Auf einem Sarkophag im Pio-Cleulenlv. Mus. Besclireib. Roms
II, 2. S. 146.
ü) Im Capitol. Museum. Platner Beschreib. Roms III, 1. S. 140.
7) Zu Rom, im Palast der Conservatoren. Ehendas. S. 120.