Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

204 
mit Kranz und Palmzweig in den Händen: unter ihnen 
ein Adler auf einer Kugel. 
Das Ganze deutet auf die Verherrlichung eines Kriegers. 
Dabei sind nicht nur die Victorien und der Pegasus heid- 
nische Symbole; sondern es sind wohl auch (mit Bottari) 
die beiden Figuren zu den Seiten des Brustbildes für 
Musen zu nehmen, von denen das Lob des Verstorbenen 
aufgezeichnet ist, und die Figur darüber für eine Hore, 
 Botlari meint des Frühlings, in welchem die Heere 
ausziehen, Raoul-Bochette (indem er ihre Attribute für 
Thyrsus, Weintraube und Panther erklärt, so dass die 
Hore in der Gestalt einer Bacchantin vorgestellt sei) meint 
des Herbstes, in welcher Jahreszeit der dort Bestattete 
gestorben sein möge. Kurz es ist alles antik gedacht. 
Gleichwohl hält Bottari das Gemälde für christlich, die 
Herausgeber der Roma subterranea und Raotil-Rochette 
finden darin einen Beweis der klugen Toleranz des Christen- 
thums. Es wäre aber vielmehr eine Verleugnung des- 
selben. Da es keine Spur des Christlichen enthält, möchte 
es dem Heidenthum zurückzugeben sein. 
2. Nicht anders verhält es sich mit der folgenden 
Vorstellung, die in der Unterwelt spielt. 
Es ist ein Gemälde in drei Abtheilungen in dem 
Cömeterium des Callistus 1). In der Mitte ist der Raub 
der Proserpina vorgestellt: sie liegt in den Armen des 
Pluto, welcher auf einer Quadriga steht, deren Bosse 
Mercurius, mit dem Caduceus in der Linken, führt: da- 
neben ist eine Tonne. Die Ueberschrift ist: facilis e(s)t 
descensio, erinnernd an das Virgilische facilis descensus 
Averno (Aen. VI, 126.)  In dem obern Felde erscheint 
auf einer steinernen Tribune sitzend ein bärtiger Mann, 
f) Alfmgebildet bei Bottari 
Desgleichen von Raoul- 
T. III. p. 218. und erläutert p. 
Bochette l. c. p. 57-67. 
111.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.