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lßgung auch widersprochen und ihr die Erklärung
entgegengestellt, es seien die mythischen Stamm-
eltern des zweiten Menschengeschlechts, Deukalion
und Pyrrha, gemeint 1). Die andere Vorstellung ist
der gute Hirte, Welcher gleich dem in der alt-
christlichen Kunst herrschenden Typus auf antiken
Denkmälern erscheint: man vermuthet, die Heiden
hätten das Bild von christlichen Denkmälern ab-
gesehen 2), Was übrigens nur eine ganz äusser-
liche Nachahmung der Figur, ohne Aneignung der
christlichen Idee wäre; ohne Zweifel aber ist um-
gekehrt die christliche Kunstvorstellung nach dem
Muster des heidnischen Typus gebildet (s. unten
S.
Schon aus der Mythologie der christlichen Kunst
ergieht sich ein umfänglicher Stoff für unsere zweite
Au fg ab e, die Symbolik derselben, welche der zweite
Band umfassen wird, da viele mythologische
Boni. 1697. 4.] Venez. 1825. 8. Vol. I. p. '71 sqq.; neuerdings
Biittiger Ideen zur Kunstmylhol. Bd. II. herausgegeb. von
Sillig. S. 380. 540. Creuzer Syulb. und Mythol. 3. Ausg.
Th. IV. S. 456. 458.
l) Die erstere Auslegung ist von ihrem eigenen Urheber Bellori
in Zweifel gezogen, ferner bestritten von Foggini Mus. Cupit.
l. c. p. 116. Die abweichende Erklärung ist von Panofka
in d. Annali di Corrisp. arch. T. IV. 1832. p. 81. mit Abbild.
Tav. C, 1.
2) Causeus in Bezug auf ein Grabgemälde, Bunsen in Bezug
auf den Salrkophag in der Villa Illarco Simone, s. unten S. 82;
eben soxßeugnot IIist. de 1a destr. du [mganisme cn occid.
T. I. p. 157. not. a.