Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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vielmehr nur Scenen des Hirtenlebens, die sich an die 
Vorstellung des Hirten, der dem Fall Phaet0n's zusieht, 
anschliessen, und vielleicht den Gegensatz der Sicherheit 
und Sorglosigkeit des ländlichen Lebens gegenüber dem 
hoehfahrenden Wesen des Phaeton ausdrücken.  Jeden- 
falls ist nichts entscheidend für die Annahme, dass der 
Sarkophag der christlichen Kunst angehöre; aber alles 
ist dagegen. 
Gemälde. 
Sehr merkwürdig sind drei Wandgemälde zweier 
römischer Cömeterien durch ihre heidnischen Vorstellungen 
in diesem Bezirk christlicher Gräber. 
1. Das eine Gemälde ist in dem Cömeterium der 
Priscilla an der via Salaria 1). ln der Mitte einer Lünette 
sieht man ein männliches Brustbild in einem Medaillon, 
welches von einem Lorbeerkranz eingefasst ist: zu beiden 
Seiten stehen zwei Figuren mit einer aufgewickelten Rolle 
in der Hand. Darüber in der Mitte des Bogens erscheint 
in eilender Bewegung eine halbnackte weibliche Figur, 
die in der Linken einen Stab, in der Rechten wie es 
scheint Früchte hält, begleitet vielleicht von einem Jagd- 
hunde. Zu beiden Seiten weiter unten in dem Bogen 
sind je zwei Flügelrosse und ganz unten auf einer Quadriga 
ein Sieger, der in der einen Hand einen Kranz, in der 
andern einen Palmziveig hält. In den beiden Ecken ober- 
halb des Bogens sind schwebende Victorien angebracht, 
Orpheus, die Thiere, die auf sein Spiel hören, fehlt, zweitens 
weil jener Hirl; eine Flöte hat, dem. Orplieus aber eine Leier 
eigen ist. 
1) Abgebildet bei Bosio p. 499. Aringhi T. II. p. 253. Bob- 
tari T. III. p. 100. Tav. CLX; kleiner bei d'Agin_c0uri; 
Pittur. Tav. VI. üg. 4. Erläutert von Raoul-R ochette Prem. 
Mem. sur les antiquit. chret. p. 67-69.
	        
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