Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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gerechnet ist 1). Auch Bottari bemerkt 2): nach der Zeit, 
in der sie geschrieben und nach dem Ort, wo sie ge- 
funden, sei sie offenbar christlich. Indess ist die Inschrift 
auch abgesehen von den mythologischen Ausdrücken ganz 
im heidnischen Stil gehalten und vom Christenthum keine 
Spur darin zu sehen. 
Aber unzweifelhaft und sehr auffallend ist die Formel 
Dis Manibus als Eingang christlicher Grabschriften a). Da 
Sie gewöhnlich abgekürzt vorkommt mit den Buchstaben 
D. M., so suchte man anfangs derselben eine andere Deu- 
tung zu geben, z. B. Deo Magno. Eine solche Deutung 
war an sich unwahrscheinlich und musste ganz aufgegeben 
werden, als jene Worte vollständig ausgeschrieben in einer 
christlichen Inschrift gefunden wurden. Das ist die viel- 
I) Zuerst herausgegeben von Sirmond Ennod. Opp. Par. 1611. 
8. Not. ad Epigr. LXXIX. App. p. 94. Dann bei Aringhi 
Roma subL. Lib. IV. c. 27. T. Il. p. 176. Beines. Syntagm. 
p. 985, 380. Fleetw. Syllog. p. 472, 1. Fabretti Inscr. 
(1.112, 277. Murator. Thes. T. I. p. 406, 2. Burmann 
Anth. lat. Lib. IV. ep. 119. T. II. p. 79.: 
Haec tenel- urna duos, scxu sed dispare, fratres, 
Quos uno Lachesis mersit acerba die: 
Oru pner llllblilß signans lanugine vestis, 
Vix hiemes licuit cui geminasse novem; 
Nec thnlulnis longinqua soror. trieterida quinta, 
Taenarias cnulo funere vidit aquas. 
llle Remi Latio Iictum de sanguine nomcn, 
Sed Gallos claru germine traxit avos; 
Ast haec Grajngenam resonans Arcontia linguum 
Nomina virgineu non tulit apta choro. 
Statt Taenarias v. 6. will Schrader Tartareas lesen, Ep. crit. 
vor Burmann l. c. p. LXV. 
2) Bonari Scult. e pitt. sagr. T. III. p- 112- 
3) Ich berühre diesen Gegenstand hier nur, da ich nächstens eine 
besondere Abhandlung über die Formel Dis Manibus in alt- 
christlichen Inschriften mittheilen werde.
	        
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