Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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das Kästchen mit den Figuren der Musen auf eine Um- 
Wandlung deutet, da dieselben bei einer Büchse für wohl- 
riechende Sachen doch nicht an ihrer Stelle sind. 
Grab denkmälern. 
Auf 
Antike Beminiscenzen 
Forme In. 
und heidnische 
Vornehmlich finden sich mythologische Reminiscenzen 
auf christlichen Grabdenkmälern,  wie überhaupt das 
der Ort ist, an welchem vorzugsweise die Gedanken des 
Alterthums und der Kirche sich berühren und von jener 
Seite in diese sich hinüberziehen. 
Freilich scheidet sich vor allem am Grabe christliche 
und heidnische Weise und es muss auch dieser Unter- 
schied dort offenbar werden. Denn man kann an dieser 
Grenze nicht verweilen, ohne auf das diesseitige Leben 
zurück und auf den Zustand nach dem Tode hinauszu- 
blicken: und so muss sich zeigen, was die Lebenden für 
einen Preis und was die Todten für Hoffnung haben. 
Doch giebt es Gefühle, die überall dieselben bleiben (und 
darum eine Sprache, welche überall verstanden wird), 
weil sie in der Natur gegründet sind und von der Religion 
nicht abgewiesen, nur verklärt werden. Auf der einen 
Seite das Gefühl der Trennung und des Schmerzes, den 
zu verleugnen das wahre Christenthum niemals geboten 
hat. Andererseits die Hoffnung des ewigen Lebens, von 
der ein Strahl auch in das heidnische Alterthum gefallen 
ist, und die tröstliche Zuversicht einer Gemeinschaft, die 
über das Grab hinausreicht. S0 sind auch auf christlichen 
Gräbern Bilder und Formeln dieses Inhalts beibehalten, 
die nichts Heidnisches an sich haben und dem christlichen 
Glauben nicht hinderlich, zum Theil sogar fähig sind,
	        
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