Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

XXII 
gemacht, da man sie als Jupiter und Mercurius 
verehren Wollte (Apostelgesch. 14, 11 lt); später 
sind christliche Gebräuche in der Ahendmahlsfeier 
auf Ceres- und Bacchusdienst gedeutet 1). Was 
insbesondere die Denkmäler hetrilft, so zeigen sich 
christliche Ausdrücke und Vorstellungen in heid- 
nischen Inschriften 2). Es fragt sich aber, oh auch 
in heidnischen Kunstdenkmälern christliche Motive 
aufgenommen sind? Man hat namentlich zwei solcher 
Vorstellungen daselhst erkennen wollen, eine aus 
dem Alten und eine aus dem Neuen Testament. 
Die erstere findet sich auf einem berühmten Sar- 
kophag im Capitolinischen Museum 3) mit der Ge- 
schichte der prometheischen Menschenbildung: vor- 
ausgehend auf der einen Querseite erscheinen bei 
einem Baum ein Mann und eine Frau, welche man 
für Adam und Eva hält4); doch ist dieser Aus- 
1) Augustin. contr. Faustum Lib. XX. c. 13.: pejus desipiens, 
quam nonnulli, qui nos propter panem et calicem Cererem ac 
Liberum colere existimant. Woran die Nichtigkeit des der 
Kirche von manichäischer Seite gemachten Vorwurfs geknüpft. 
wird: propter sabbatum Saturno dicatos fuisse patres nostros. 
a) Z. B. in dem Testament des Julianus zu Präneste v. J. 386 n. Chr. 
hei Orelli Collect. n. 4360. T. II. p. 277. s. das. not. 12. 
Besonders der Ausdruck in (eeterumlz reimtus in Beziehung 
auf die Bluttaufe durch das Tauroboliuiu und das Krioholium in 
zwei Inschriften aus Rom und Pesaro vom J. 376 und 391., die 
eine bei Orelli l. c. n. 2352., die andere in Zoegafs Abhandl. 
herausgegeben von Welcher S. 142. vergl. S. 151, 34. 
a) Mus. Capil. T. IV. Tab. 25. Platner Beschreib. Roms III, 1. 
S. 190. 
4) Einer Aeusseruug Bellori's folgend hat zuerst Blanehini diese 
Auslegung aufgenommen, Istoria universale- c. U. S. 4. (zuerst
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.