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gemacht, da man sie als Jupiter und Mercurius
verehren Wollte (Apostelgesch. 14, 11 lt); später
sind christliche Gebräuche in der Ahendmahlsfeier
auf Ceres- und Bacchusdienst gedeutet 1). Was
insbesondere die Denkmäler hetrilft, so zeigen sich
christliche Ausdrücke und Vorstellungen in heid-
nischen Inschriften 2). Es fragt sich aber, oh auch
in heidnischen Kunstdenkmälern christliche Motive
aufgenommen sind? Man hat namentlich zwei solcher
Vorstellungen daselhst erkennen wollen, eine aus
dem Alten und eine aus dem Neuen Testament.
Die erstere findet sich auf einem berühmten Sar-
kophag im Capitolinischen Museum 3) mit der Ge-
schichte der prometheischen Menschenbildung: vor-
ausgehend auf der einen Querseite erscheinen bei
einem Baum ein Mann und eine Frau, welche man
für Adam und Eva hält4); doch ist dieser Aus-
1) Augustin. contr. Faustum Lib. XX. c. 13.: pejus desipiens,
quam nonnulli, qui nos propter panem et calicem Cererem ac
Liberum colere existimant. Woran die Nichtigkeit des der
Kirche von manichäischer Seite gemachten Vorwurfs geknüpft.
wird: propter sabbatum Saturno dicatos fuisse patres nostros.
a) Z. B. in dem Testament des Julianus zu Präneste v. J. 386 n. Chr.
hei Orelli Collect. n. 4360. T. II. p. 277. s. das. not. 12.
Besonders der Ausdruck in (eeterumlz reimtus in Beziehung
auf die Bluttaufe durch das Tauroboliuiu und das Krioholium in
zwei Inschriften aus Rom und Pesaro vom J. 376 und 391., die
eine bei Orelli l. c. n. 2352., die andere in Zoegafs Abhandl.
herausgegeben von Welcher S. 142. vergl. S. 151, 34.
a) Mus. Capil. T. IV. Tab. 25. Platner Beschreib. Roms III, 1.
S. 190.
4) Einer Aeusseruug Bellori's folgend hat zuerst Blanehini diese
Auslegung aufgenommen, Istoria universale- c. U. S. 4. (zuerst