Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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Ferner auf einem christlichen Ringe aus Arles 1) wird 
der Wunsch ausgesprochen: -1- Tecla vivat den cum marito 
suo. Und auf einer alten Glastafel im Kircherschen Mu- 
seum 2), auf welcher der Abschluss einer Ehe vorgestellt 
wird: vivatis in deo.  Endlich eine nur zur Hälfte 
erhaltene Glasscheibe zu Rom in der Bibliothek des Klosters 
S. Maria della Vallicella 3), auf der man noch das Bild 
Christi vornehmlich an dem m (wozu auf der andern Seite 
das a zu ergänzen ist) erkennt, hat die Inschrift: ...ane 
vivas in Cr(ist0) (cum) Laurentio 4). Und eine runde 
Glasscheibe von dritthalb Zoll im Durchmesser, ehemals 
im Ebnerschen Museum zu Nürnberg ü), zeigt die Brust- 
bilder zweier Gatten mit den darüber geschriebenen Namen 
Terentia Faustinils, und unten die Inschrift: vivatis in X. 
So lässt auch die nähere Bestimmung in unserer 
Inschrift vivatis in Chmfsto) nicht bezweifeln, dass die 
l) Angeführt. von Peiresc. ep. bei Spon l. c. Diss. X. ed. lat. 
p. 463. 
2) Ficoroni Gemmae antiq. literat. P. II. Tab. XI. fig. 1. Das- 
selbe Glas ist es. Welches (mit der irrthümlichen Angabe aus 
einer römischen Privatsammlung) sich abgebildet findet bei 
Münter Sinnb. H. II. Taf. XII. lig. 88. S. 113. 
 Bosio p. 509. Aringhi l. c. Iig. 1. Bottari l. c. Iig. 1. 
Passeri In monum. sacr. eburn. Exposit. (hinter Gori Thes. 
vet. dipt. T. III.) p. 28-30. Tab. 1x. 
4) Mit Unrecht hat man früher die Figur wegen des dabei stehen- 
den Namens für den Laurentius genommen; erst Passeri hat 
bemerkt, dass es niemand anders als Christus sein könne. Doch 
hat auch er die Inschrift nicht erklärt. Ich vermuthe, dass ane 
die Endung eines weiblichen Namens und dass zu Laurentio zu 
ergänzen ist cum,  nach Analogie der vorhin angeführten 
Inschrift: liiaxima vivas cum Dextro.  
b) Abgebildet bei Murr Memorab. bibl. publ. Norimb. T. II. 1788. 
am Schluss der Kupfertafclu, s. p. 316.
	        
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