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Zu den seltenern Vorstellungen gehört eine Vietoria
am Ruder sitzend in einem Schiff, in welchem der Kaiser
steht, auf Münzen des Constans, Valentinian II. und
Arcadius 1), von denen die erste und letzte wegen des
Phönix in der Hand des Kaisers noch besonders zu be-
merken ist (vergl. unten 5. 42, Und eine schrei-
tende Victoria, die in der Rechten eine Trophäe hat, mit
der Linken einen Gefangenen bei den Haaren schleppt,
auf Münzen des Valentinian (I. oder und wiederum
des Julius Nepos und Bomulus (475-476) 2). Eine
eigenthümliche Vorstellung zeigt ein goldenes Medaillen
J'ustinian's I. 3) (ehemals in Paris, 1832 verloren ge-
gangen), auf welchem der Kaiser zu Pferde erscheint
und ihm Vorangehend eine Victoria, die eine Trophäe in
der Linken trägt und sich nach ihm umschaut. Häufiger
ist eine Victoria, welche (meist auf Waffen) sitzt und
auf einen Schild eine Zahl von Jahren schreibt zu einem
Gelübde für lange Dauer der Regierung: diese Vorstellung
enthalten Münzen des Areadius, Theodosius II., Zeno, Ba-
siliscus, Anastasius 4) und Justiniants I. 5)
Hieran schliesst sich die Darstellung der Victoria
mit christlichen Symbolen meist auf den Münzen kaiser-
licher Frauen, seit Theodosius dem Grossen, der
allerdings dem Christenthum einen Sieg verschaffte, indem
er dem Heidenthum mit Gewalt ein Ende machte. Zuerst
Eckhel Doctr. numm. T. VIII. p. 111. 162. 169.
2) Ibi_d. p. 151. 202. 203.
3) Pinder und Friedlünder Die Münzen Justiuiads Taf. II.
S. 18. Eine ähnliche Vorstellung (der Kaiser zu Pferde, voran
eine Victoria) Iindet sich schon auf einem Goldmedaillon Con-
stantin's des G12, Tanjni Suppl. ad Bandur. p. 263. Mionuet
De la raretä des mäd. Rom. T. II. p. 218.
4) Eckhel I. c. p. 169. 182. 200. 204. 205.
h) Piuder und Friedländer a. a. O. Taf. III, 3. S. 22.