Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

174 
Victoria trägt, welche einen Kranz in der Rechten hält. 
Das Gegenbild hiezn auf der andern Seite ist verloren 
gegangen. In der untern Ahtheilung endlich erscheint 
noch einmal inmitten von wilden Thieren, welche ge- 
zähmt herbeikommen, und von Barbaren, welche Ge- 
schenke bringen, eine Victoria mit ausgebreiteten Flügeln, 
mit dem Scepter in der Linken, der wie es scheint aihr 
dargereicht wird durch eine Hand aus den Wolken, das 
Symbol Gottes des Vaters. Das Ganze gilt den Siegen, 
welche Constantius über barbarische Völkerschaften (Ge- 
lonen, Scythen, Alemannen u. a.) errang. Zugleich aber 
wird angedeutet, dass der Sieg aus der Hand Gottes 
kommt, und dass der höchste Sieger Christus ist, der im 
Himmel thront und dem Zeichen des Kreuzes den Erd- 
kreis unterworfen hat. 
Auf einer andern Elfenbcintafel aus dem Museum Ric- 
cardi 1), die unbestimmt nur in die Zeit christlicher Kaiser 
gesetzt wird, sieht man oberhalb eines Adlers eine sitzende 
Victoria, welche einen Schild hält mit dem Brustbild eines 
Consuls und der Inschrift Bono Beipublic(a)e I et iterum. 
Vielleicht ist auch bei einigen kaiserlichen Statuen 
eine Victoria angebracht worden 2),  auf die eine oder 
andere Art, wie in dem eben erwähnten Diptychon des 
Constantius. Nehmlich von der ehcrnen Beiterstalue The- 
dosius des II., die in dem Miliarium zu Constantinolael 
stand, sagt eine Nachricht, dass der Kaiser in der Hand 
einen Apfel hatte und ein menschlich gestaltetes Bild, das 
ihn bekränzte 3),  was wohl eine Victoria auf einer 
1) Abgebildet bei Gori Thes. vet. Diptych. T. II. Tab. XXI. zu 
p. 136. vergl. p. 137. S. III. 
2) Vergl. Heyne Serior. artv. opp. sub imp. Byzant. (an dem oben 
S. 6. angef. O.) p. 48. 50. 
a) Codin. De sign. Constant. p. 36. d. (ed. Bonn. p. 69). Aber 
der Anonym. Antiq. Constant. I, 27. p. H. (bei Banduri Imp. 
Tab. XXI. 
ZU
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.