Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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der Könige enthält, links zwei Victorien vorgestellt, die 
ein weibliches Bruslbild zwischen sich haben 1)  wäh- 
rend ii1 der Mitte zwei Genien gebildet sind, welche die 
lnschrifttafel halten (vergl. unten S. 37,   
Unter den öffentlichen Denkmälern mit derselben Vor- 
stellung ist vor allem eines merkwürdigen Werkes aus 
dem vierten Jahrhundert zu gedenken, des Barberinischen 
Diptychon?) (s. oben 8.20 R), welches wahrscheinlich dem 
Kaiser Constantius, als er im J. 357 nach Rom kam, vom 
Senat dargebracht ist. Es enthält dasselbe nicht weniger 
als fünfmal eine Vorstellung der Victoria. In der oberen 
Abtheilung sieht man zwei schwebende Victorien, welche 
nach antiker Art einen Schild halten; auf demselben ist 
das Brustbild Christi, der die Rechte segnend erhebt und 
in der Linken ein Kreuz hält, dabei rechts und links 
von ihm eine Strahlenkrone, so wie die Zeichen von Sonne 
und Mond (vergl. unten S. 48, 1,  Das Hauptbild in 
der Mitte ist der Kaiser (Constantius) zu Pferde mit 
einigen Nebenfigtlren (die Erde, vergl. unten 5.45,  
vor ihm erscheint auf einer Kugel stehend die Yictoria, 
welche in der Linken einen Palmziveig hält und mit der 
Rechten, die abgebrochen ist, wahrscheinlich einen Kranz 
ihm hingehalten hat. Daneben auf der linken Seite ist 
ein Jüngling gebildet, der Kleidung nach von der Kaiser- 
liehen Familie, der auf der Hand einen Sockel mit einer 
I) Wie dies öfters auf heidnischen Denkmälern der Fall ist: zwei 
Vietorien, die ein Medaillon mit den Brustbildern eines Ehepaares 
halten, auf einem Sarkophag in dem 1843 entdeckten Grabmal zu 
Weyden, abgeb. bei Urlichs Jahrb. des Vereins von Alter- 
thumsfreunden im Rheinlande H. III. Taf. VII. VIII. S. 142. 
Desgleichen zwei Victorien eine Inschrifttafel haltend auf einem 
Sarkophag im Museum zu Marseille bei Millin Voy. clans le 
midi de la France T. III. p. 158. Pl. XXXVII, 3. 
2) Abgebildet bei Gori Thes. vet. diptych. T. II. zu p. 163.
	        
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