Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

172 
Könige und Herr der Herrscher erkannt und verehrt 
wurde. Oder meint man etwa, dass die Göttin Victoria 
vom Jupiter gesendet wird und, ihm als dem Könige der 
Götter gehorsam, zu denen kommt und bei denen bleibt, 
wohin er sie gewiesen? Das wird mit Recht gemeint, 
nicht von jenem Jupiter, den sie als König der Götter 
nach ihrem Sinn erdichten, sondern von jenem wahren 
König in Ewigkeit, dass er nicht die Victoria sendet, welche 
kein Wesen ist, sondern seinen Engel (vergl. 2. Mos. 14, 
19. Jos. 5, 14), und den Sieg giebt, wem er will." 
2. Dieselben Kaiser jedoch, welche den Altar der 
Victoria umstürzten, liessen das Bild derselben unbedenk- 
lieh auf ihren Münzen stehen,  indem dasselbe nur in 
einem allegorischen Sinn genommen wurde. 
Doch ist überhaupt wohl zu bemerken , dass dieses 
Bild nur beibehalten wurde,  da es fast nur auf Münzen 
'zu finden ist, für welche der herkömmliche Typus auch 
unter der Herrschaft des Christenthums noch längere Zeit 
in Geltung blieb. Woran einige Diptychen und Rund- 
werke sich anschliessen.  Von der freiwaltenden christ- 
lichen Kunst dagegen, wo sie selbständigen Motiven folgte, 
ist die Victoria nicht aufgenommen. 
Denn in den Cömeterien und Kirchen des christlichen 
Alterthums ist eine Darstellung der Victoria kaum nach- 
zuweisen. Zwar kommen einmal in einem Wandgemälde 
römischer Katakomben, das man gewöhnlich auf christ- 
liche Bechnuiig setzt, zwei Victorien vor. Ich werde 
jedochweiterhin (S. 27, 2.) nachzuweisen suchen, dass 
dies Gemälde heidnischen Ursprungs ist.  Dagegen sind 
auf der Fronte von einem christlichen Sarkophagdeckel 
im Vaticanischen Museum 1), welche rechts die Anbetung 
über 
n. 16. In den Werken 
Monument nicht vor. 
1) Beschreib. Roms II, 2. S. 26. 
Roma sotterraneax kommt, dies 
die
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.