Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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Cultus gebeten wurde 1), wogegen aber der christliche 
Theil des Senats sich verwahrte, liess der Kaiser den 
Abgeordneten nicht einmal zur Audienz 2). Darauf er- 
neuerte Syminachus unter dem minderjährigen jüngern 
Valentinian im J. 384 seine Vorstellung; wogegen Am- 
brosius, Bischof von Mailand, mit zwei Schreiben beim 
Kaiser einkam, von denen das eine, sobald ihm die Sache 
kund geworden, das andere, nachdem er die erbetene 
Abschrift von jener Vorstellung erhalten, abgefasst ist 3). 
Die Folge war, dass der Kaiser das Gesuch des Symmachus 
verwarf 4). Auf diesen Ausgang des Streits zwischen 
Symmachus und Ambrosius machte Ennodius, Bischof von 
Pavia  521) das Epigramm ä): 
Dicendi palmam Victoria tollit ainico; 
Transit ad Ambrosium, plus favet ira deae. 
Bedeutsam ist der Streit dieser beiden hervorragenden 
Repräsentanten des Heidenthums und des Christenthums, 
die an Ernst der Gesinnung und Eifer für ihren Glauben 
einander nicht nachstanden. Symmachus fordert für die 
alten Götter, die Rom gross gemacht und eine Zurück- 
setzung nicht ungeahndet liessen, ihr Recht zurück,  
und für den Senat den Schmuck und die Weihe, welche 
1) Ambros. Epist. XVII. c. 10. 
2) Symmach. Belat. c. 1. und 18. 
a) Diese drei Documenta sind noch vorhanden,  die beiden 
Schriften des Ambrosius Epist. 17. und 18. Opp. cd. Bened. 
T. II. p. 824 sqq. 833 sqq.; die Vorstellnng (Relutio) des Sym- 
lnachus in dessen Epist. Lib. X. ep. 54. und bei Ambros. I. c. 
p. 828-832.  Der Streit ist natürlich hiiulig besprochen, und 
zwar von entgegengesetzten Standpunkten; s. bes. Tillemont 
S. Ambroise art. 37. in s. Mein. pour servir etc. T. IX. p. 
161-164. Fr. Jacobs Verm. Schr. TlnVI. S. 233-236. 
4) Ambros. Epist. LVII.  
5') Ennod. Carm. Lib. II. epigr. 143. in Galland. BibLPatr. T. XI. 
p. 214. 
	        
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