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Motive nur in Beiwerken zur Verzierung angebracht sind,
in welchem Fall nur die Verbindung antiker und christ-
licher Kunstweise, ohne strengere Rücksicht auf den Ge-
halt der antiken Kunstvorstellung, zu bemerken ist.
Ein merkwürdiges Beispiel dieser Art will ich gleich
voranstellen.
zur Verzierung.
Satyrköpfe
Es ist eine Vase aus schwarzem geädertem Marmor,
die erst vor kurzem zu Rom in der Werkstätte eines
Bildhauers ausgegraben und in die Sammlung des Collegio
romano gekommen ist 1). Sie ist ganz geformt, wie die
altgriechischen Vasen, hat eine Höhe von etwa vier Fuss
und gegen zwei Fuss im Durchmesser und wird in das
vierte, vielleicht fünfte Jahrhundert unserer Zeitrechnung
gesetzt.
Die obere Abtheilung derselben unter dem leicht
umgebogeneil Rande enthält zwei christliche Vorstellungen
in Belief: die Mutter mit dem Kinde, zu dem von jeder
Seite drei anbetende Männer raschbetvegt schreiten (eine
Vorstellung, die nicht vor dem fünften Jahrhundert ge-
läufig wird), und Christus auf dem Thron von den
Aposteln umgeben. Die untere Aussenseite dagegen
schmücken Akanthusblätter und andere Zierrathen in an-
tiken Formen, wobei selbst ein Paar Satyrköpfe nicht
fehlen,
Das ist aber nur Nebenwerk und im Gedanken nicht
zu urgiren. Der Gedanke des Kunstwerkes ist wesent-
lich christlich.
Anders
ist
GS
in
den
folgenden
Denkmälern.
L
I) Nachricht von derselben giebt eine Corresp.
Augsb. Allg. Zeitung 1845, 20. Oct. Beilage S.
(las Tüh. Kunstblatt 1845. N0. 99. S. 416.
aus Rom in der
2339. Darnach
11a-