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derselben die Königin Tlzamar, welche den Cyrus ent-
hauptete und seinen Kopf in ein Gefäiss mit Menschenbltlt
warf, darin sich zu sättigen. Endlich als Typus Christi,
der für uns bittend Gott dem Vater seine Wundenmaäle
zeigt (Kap. XXXIX. fig. wird Antipater vorgestellt,
der dem Julias Cäsar seine Wunden zeigt (fig. Dieser
Antipater, ein tapferer Krieger, da er als untreu und
unnütz angeschwärzt war, stellte sich nackt mit seinen
Narben dem Cäsar dar, der diese Rechtfertigung annahm
und ihn für einen treuen und tapfern Soldaten erklärte.
Das wird denn so auf Christus gedeutet:
Pulchre Christus praeügurzltus fuit per istum Autipalrenl,
quia ipse semper pro nohis stat unte suum püLfClIlZ
Et cicatricibus 4suis ostendit, se milit-em strenuum fuisse
et mandatunl patris cjus tnnquanx {idelis miles explevisse.
Quapropter rlcus mm {idclem militem non cessat honorare,
et quodcunque {retierit paralrus esL sibi dare.
Die lateinisch-deutsche Ausgabe beruft sich für alle
diese Ereignisse der Profangeschichle, bis auf das erste
(das gar nicht nachgewiesen wird), auf die Historia
scholastica: das ist nichts anderes, als jenes Werk des
Petrus Comestor 1); die typische Anwendung aber, die
dort nicht gegeben ist, geht allein von dem Verfasser
des Speculum aus.
Uebrigens kommt in diesen sieben Geschichten und
den zugehörigen Bildern nichts eigentlich Mythologisclies
vor; nur wird in dem Typus von dem goldenen Tisch
1) Dort stehen die beiden letzten Geschichten (die etwas genauer
citirt werden) Hist. Daniel. c. 29. und IIist. lib. Machab. II.
c. 14. Aber auch die Geschichte vom Astyages Iindet sich dort
Hist. Daniel. c. 16. In der lat. Ausgabe dagegen, die sich
gar nicht auf die Hist. scholast. beruft, wird die letztere aus
Trog. Pompej. lib. l. (Justin. Hist. l, 4.) angeführt.