Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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die sieben Freuden der Maria. In allen übrigen Kapiteln 
(lIL-XLII.) mit je vier Bildern stellt das erste Bild ein 
Ereigniss derlNeutestamentlichen Geschichte dar von der 
Verkündigung an den Joachim über die Geburt der Maria 
bis zur Himmelfahrt Christi und weiter bis zum jüngsten 
Gericht. Jeder dieser vierzig Darstellungen sind drei 
Scenen von vorbildlicher Bedeutung beigefügt,  meist 
aus dem Alten Testament. Aber unter diesen 3 X 40 
Bildern sind sieben 1), welche der Profangeschichte an- 
gehören. 
Gleich neben der ersten Vorstellung von der Ver- 
kündigung ltlariä (Kap. III. fig. i.) sieht man (fig. 2.) 
eine bärtige Figur mit der Krone auf dem Haupt in einem 
Bette schlafend, darüber einen Weinstock mit Blättern 
und Trauben, zwischen denen in halber Figur ein ge- 
krönter Jüngling erscheint 2). Dazu die Aufschrift: der 
König Astriges sah von seiner Tochter entspringen einen 
Weinstock. Es ist die Rede von dem Traum des Astyages, 
der aus seiner Tochter Leib einen Weinstock wachsen 
sah, welcher sein ganzes Reich besehattete. Dieser Traum, 
heisst es weiter in der Erklärung, ward ihm also ge- 
deutet, dass von seiner Tochter ein grosser König sollte 
geboren werden. Sie gebar darnach den König Cyrus. 
Das ist die buchstäbliehe Bedeutung dieses Traumes. Aber 
eine andere ist seine geistliche Bedeutung. Nehmlich dem 
Astriges ward gezeigt, dass seine Tochter den König 
Cyrus sollte gebären: dem Joachim ward verkündet, dass 
 Von diesen findet sich das erste, zweite, vierte und fünfte auch 
in der vorhin erwähnten lateinischen Ausgabe,  wobei ich 
aber bemerke, dass in dem von mir benutzten Exemplar fünf 
Bilder fehlen. 
2) ln demselben Bilde der lut. Ausgabe ist statt dieser Figur die 
Tochter des Astyages vorgestellt, aus der der Weinstock ent- 
springt.
	        
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