XVII
Anfang des Mittelalters, und am Ende desselben
von ihr sich ausscheiden, ein Grenzgebiet, Welches
ausgemessen werden muss, um über den Umfang
der christlichen Kunst sich zu orientiren und zu
wissen, wo in der Kunst christliche Ideen an-
zutreffen sind, wo nicht. Ich sehe desshalb
diese Untersuchung als die Basis aller folgenden
Erörterungen über die eigenthümlich christlichen
Kunstideen an, um so mehr, da sie nicht bloss
diese äusserliche Begrenzung, sondern auch eine
innere Scheidung vorzunehmen hat. Denn die my-
thologischen Kunstideen bleiben das ganze Mittel-
alter hindurch in Geltung; sie ziehen sich neben
den christlichen Kunstideen hin, auch vermischen
sie sich mit ihnen: es liegt hier also die wichtigste
Aufgabe der Kirchengeschichte vor: vdas was aus
der eigenthümlichen Kraft des Christenthums her-
vorgegangen ist von dem, was in der Einwirkung
fremder Principien seinen Grund hat, zu unter-
scheiden, und beides in seinem Hervortreten und
Zurücktreten zu messenß 1)
Die Lösung dieser Aufgabe wird dadurch ver-
wickelt, dass nicht mechanisch in der Art ge-
Sßhieden werden kann, als ob jede scheinbar
kirchliche Idee aus der eigenthümlichen Kraft des
Christenthums und jede antik mythologische Idee
ä
theol.
I) Sßhleiermacher Kurze Darstellung des
Pilwl". Mythnl. u. Symbol. d. chr. Kunst I.
160.