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gefunden ist 1), sodann das Salzhurger Mosaik, endlich
zwei Mosaikfussboden der Schweiz, von denen der eine
in der Nähe von Avenches ausgegraben und in's Lyceum
von Freiburg gebracht, der andere im J. 1845 bei Orbe
entdeckt. ist 2).
Hieran schliesst sich als ein Werk christlicher Kunst
ein merkwürdiges Mosaikbild in der Kirche San Mißchßle
zu Pavia 3). Man sieht darin das Labyrinth und in dessen
Mitte den Minotaurus in Gestalt eines Centauren, eine
auffallende Neuerung, da bei den Alten der Minotaurus
nur als Mensch mit einem Stierkopf gebildet wurde 4).
Er hält in der Linken ein Schwerdt, in der Rechten den
Kopf eines Menschen, dessen Rumpf unter seinen Füssen
liegt. Hinter ihm steht Theseus, im Begriff, dem Unge-
heuer den Kopf zu spalten (es ist jedoch nicht deutlich,
0b Theseus ein Schwerdt oder eine Keule in der Hand
hat). Umher lieset man die Inschrift:
Theseus intravit monstrumque biforme necavit.
Am Eingang des Labyrinths ist auf der einen Seite ein
Drache, auf der andern ein Flügelpferd abgebildet, Links
von dem ganzen Bilde sieht man den David mit der
Schleuder inKampf mit dem Goliath, der mit seinem
Speer auf ihn lcssticht: rings um den Schild des Riesen
steht die Inschrift:
Sum ferus et fortis, cupiens dare vulnera mort-is;
über dem David aber der Vers:
Sternitur elatus, stat mitis. ad alta levatus.
Eine Abbildung dieses Mosaiks (welche Stephani nicht nachge-
Wiesen hat) giebt Millin Voyage dans le midi de la France
P1. XXXIV.
z) Tüb. Kunstblatt 1845. N0. 92. S. 383.
a) Abgeb. bei Ciampini Vet. Monim. P. II. p. 4. Tab. H.
4) S. Stephani a. a. O. S. 59. 60. 80.