136
nehmlich finden sich Münzen Gratian's mit dem Bilde der
Isis oder des Anubis. Ich vermnlhe, dass mit diesen
auch die Münze mit dem Bilde des Hercules aus Aegyptexi
stammt, gleich jenen zahlreichen Münzen mit ägyptischen
Götterhildern und derselben Aufschrift 1), die unter Jnlian
dem Apostaten ohne Zweifel in Aegypten geprägt sind
und auch noch unter den folgenden christlichen Kaisern
Jovian, Valentinian (I. oder II.) und Valens, also bis in
die Regierungszeit des Gratian vorkommen. Hiernach würde
jene Münze den Gratian persönlich und seine Regierung
gar nicht angehen, und dem christlichen Bekenntniss ganz
fremd sein.
SO
Theseus.
Dagegen findet sich eine typische Beziehung des
Theseus wegen seines Kampfes mit dem Minotaurus auf
den David, der den Goliath besiegte.
Der Kampf des Theseus mit dem Minotaurus ist im
Alterthum häufig von den zeichnenden Künsten behandelt:
man sieht diese Scene besonders auf Vasen, seltener in
Sculpturen, unter anderem auf einem (schon oben S. 133.
erwähnten) Sarkophag im Museum zu Cöln aus dem Ende
des zweiten Jahrhunderts. Aus späterer Zeit sind auch
mehrere römische Fussboden mit dieser Vorstellung zu
bemerken 2): namentlich ein Mosaik, zu Pompeji im J. 1835
ausgegraben 3), aus Chieti (im Museum zu Neapel) und
von Gaeta, ferner ein Mosaik, welches zu Aix im J. 1790
1) Eckhel Doctr. numm. T. VIII. p. 136. 148. 151. 155.
2) S. Stephani Der Kampf zwischen Theseus und Minotaurus
S. 75. Welcker Sarkophag im Museum zu Cöln (an dem
oben S. 133. Anm. 1. angef. O.) S. 115.
a) Abgebild. bei Zahn Pompeji, Herk. und Stabiä. Zweite Folge,
Taf. 50.