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Sarkophag vom Ende des zweiten Jahrhunderts im Museum
zu Cöln 1) steht Hercules dem getödteten Kelos gegenüber
mit Keule, und Apfel in den Händen. Von einem Typus
für die Darstellung des Jonas ist keine Spur.
5. Endlich wie auf den Münzen heidnischer Kaiser
das Bild des Hercules auf diese selbst bezogen wird, so
könnte es dieselbe typische Bedeutung haben auch auf
einer Silbermünze des Gratian 2) 383) mit der Auf-
schrift VOTA PUBLICA: Hercules erscheint hier nackt,
stehend, die Rechte hält er an den Mund, mit der Linken
trägt er die erhobene Keule und die Löwenhaut. Mit
Recht wundert Eckhel sich, dass noch zu der Zeit, auf
der Münze eines dem Heidenthum so feindlichen Kaisers
eine solche Vorstellung Platz gefunden habe.
Um in der Erklärung sicher zu gehen, wird man
vergleichen müssen, in welchem Sinn das Bild des Her-
cules sonst auf römischen Münzen vorkommt, wo es so
häufig ist. Zuerst nun erscheint dasselbe auf auswärts
geprägten Münzen Ner0's 3), um diesem als Herculcs zu
schmeicheln. Dann aber enthält eine Münze des divus
Trajanus von römischem Gepräge eine allegorische Vor-
stellung, worin derselbe in der Gestalt des Hercules wegen
seines Sieges über die Parther einen Triumphzug an-
führt 4). Und auf einer Münze Hadrian's 5) ist die Geschichte
I) Welcker Sarkophag im Museum zu Cöln, in den Jahrb. des
Vereins der Altermhunxsfreunde im Bheinlande. H. VII. 1845.
S. 115. Taf. III. IV. fig. 1.
2) Ban dulri Numism. imp. Rom. T. II. p. 483. und not. 4. Eck hel
Doctr. numm. T. VIII. p. 159. cf. p. 157.
5) Eckhel Doctr. numm. T. VI. p. 278.
4) Ihid. p. 442.
5) lbid. p. 506. Zweifelhaft ist es, ob Hadrian auch l-Iercules
Romanus genannt und ob er mit der Löwenhaut als Hercules
vorgestellt ist, s. Eckhel l. c. p. 506. 509.