Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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folgen (Joh. 10, 3. 4.  Offenbar ist die Vorstellung 
des Orpheus hiezu ein Seitenbild: und beide Vorstellungen 
ergänzen sich. Denn in diesem Gegensatz wird durch 
den guten Hirten (der zuweilen auch die Hirtenflöte in 
der Hand hat) mit seinen Schaafen, deren eines, das 
verlorene und wiedergefundene, er häufig auf der Schulter 
trägt, Christus bedeutet, wie er gesandt ist zu den ver- 
lorenen Schaafen des Hauses Israel (Matth. 15, 24);  
während Orpheus mit der Leier, umgeben von wilden 
Thieren, die Wirksamkeit Christi in der Heidenwelt be- 
zeichnet. 
2. Gegenüber diesem von der Kunst hergenommenen 
und der Fabel bedürftigen Typus von der Macht der Musik 
ist ein besonders schönes Bild für die Wirksamkeit Christi 
und seiner Jünger, welches unmittelbar an die Natur sich 
anschliesst, ausgezeichnet durch edle Einfachheit und Ver- 
ständlichkeit, das vom Sdemmm,  welches Christus selbst 
dazu geweiht hat. 
Das führt denn in der mythologischen Anknüpfung 
auf die Gaben der Ceres zurück und die Aussendung des 
Triptolemus, der von der versöhnten Göttin sie empfängt 
und auf seinem Flügeldrachenwagen durch die Länder 
verbreitet,  eine Vorstellung, die auf antiken Denk- 
mälern häufig sich findet.  Und wirklich ist hiernach 
Triptolemus für einen Typus des Apostels Paulus genommen 
worden. Der Apostel Paulus, sagt Isidcrus von Pelusium 1), 
durchzog, dem beflügelten Ackermann gleich, die ganze 
Erde und streute unter den Unwissenden die göttliche 
Botschaft aus. 
In der christlichen Kunst jedoch ist von diesem Typus 
kein Gebrauch gemacht. Was weniger auffällt, als dass 
Isidor. Pelus. 
Symbol. IV, 340. 
Lib. 
III. 
176. 
326. 
Vergl. 
Grenzer
	        
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