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schaftlichen, so wie Säue, die Genusssüchtigen, auch
Wölfe, die Räuberischeu und Steine und Klötze, die
Thöricliten. Clemens beruft sich für diese Symbolik auf
die Worte Christi selbst, der die Heuchlerischen Ottern-
gezücht (Matth. 3, Ü, die Bäuberischen Wölfe in Schaafs-
kleidern (Matth. 7, 15) genannt und gesagt habe: Gott
vermöge auch aus den Steinen dem Abraham Kinder zu
erwecken (lllatth. 3, 9). S0 habe Christus, der Un-
wissenheit und Herzenshärtigkeit der wahrhaft Versteiner-
ten, die an Steine glaubten, sich erbarmendfin ihnen
den Samen der Frömmigkeit und Tugend erweckt und
solche Steine wie alle jene wilden Thiere durch himm-
lischen Gesang in gesittete Menschen verwandelt.
Denselben Vergleich macht Eusebius in seiner Lobrede
auf Kaiser Constantin 1); dass, wie Orpheus nach helle-
nischem Mythus durch Gesang und Saitcnspiel die wilden
Thiere gezähmt und selbst Bäume 2) verpflanzt haben solle;
so habe dagegen das allharmonische Wort Gottes, nach-
dem es menschliche Natur angenommen, die wilden und
thierischen Leidenschaften der Seele durch'die Arzenei
der göttlichen Lehre geheilt. Bemerkenswerth ist, wie
Eusebius den Typus weiter entwickelt und nicht bloss
auf das Werk, sondern auf die Person Christi bezieht:
gleich der Leier des thracischen Sängers sei die mensch-
liche Natur, welche der Sohn Gottes angenommen, das
1) Euseb. Oral. de laud. Constantin. c. 14. p. 760 edl Reading.
2) Beiläufig zu bemerken, die Leseart an dieser Stelle: nwrsüejrru
(Ynlwxog 169a nßaddsüswu Imlgkü-ügag, m42 (M mxl m? Jäuäga,
1d; rpvgyoa); Auz-raßrillsrv, obwohl schon Lowth und neuer-
dings Heinichen rrä Jävrlgu hat, ändern wollen, ist vollkommen
sicher. Dies erhellt aus der Vergleichung mit der angeführten
Stelle des Clemens p. 2, die Eusehius offenbar vor Augen ge-
habt hat, wo es auch heisst: zu) JÜ T03 JÄVJQW, 11:2; apyyaü;
gxsrsvp-ürsvs.