XIV
logen, mit ihren Studien hinter dieser doppelten
Aufforderung nicht zurück zu bleiben und das
Interesse ihrer Wissenschaft wahrzunehmen durch
Hineinleitting dieser Quellen in das Gebiet kirchen-
geschichtlicher Erkenntniss. Während aber eine
erschöpfende Benutzung derselben und die Er-
ledigung der hier auftauchenden Fragen von der
gemeinsamen Arbeit Vieler zu erwarten ist, wird
der erste Versuch, zwei grosse Aufgaben christlich-
monumentaler Forschung zu lösen, auf nachsichtige
Theilnahme Anspruch machen dürfen.
Die erste Aufgabe betrifft die" mythologischen
Vorstellungen, welche auf dem Gebiet der christ-
lichen Kunst Eingang gefunden haben: ihre Ge-
schichte ist der Gegenstand dieses ersten Bandes,
dessen zweite kleinere Abtheilung, von der Auf-
nahme der Naturgottheiten in die christliche Kunst,
1) Schon Joh. Valentin Andreae hat den Ausdruck gebraucht
in der Aufschrift seines Werks: Mythologiae christianae sive
virtutum et vitiorum vitae humanae imaginum Libri tres. Ar.-
gentor. 1619. 12". Sie enthalten aber nichts Mytbologisches;
es sind zahlreiche Geschichten aus alter und neuer Zeit und
Reflexionen zur Warnung und Belehrung, worin er seiner Zeit
einen Sittenspiegel verhält. Dagegen hat er in s. l-lerculis
christiani Luctae XXIV. Argentor. 1615. 120. (Kämpfe des
christlichen Hercules von Jch. Val. Andreä. Ein altes Buch
für die neue Zeit, aus dem Lat. übers. und herausgegeben von
einem seiner Nachkommen [Victor Andreä], Frankf. a. lll. 1845.)
die heidnische Fabel in christliche Moral umgedichtet,
gleichwie in dem Werk Los Trabajos de Hercules von Enrique
de Villena denselben moralische Erklärungen beigefügt werden,
s. unten S. 426.