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Jupiter Optimus Maximus geradezu auf Gott übertragen
Sein sollte. Zwar hielten einige, wie Scaliger, eben
dieses heidnischen Ausdrucks wegen die Inschrift selbst
für heidnisch; doch schien die Hoifnung der Auferstehung,
die darin atisgedrückt wird, ein hinlänglicher Bestim-
mungsgrund, sie zu den christlichen Inschriften zu rech-
"ell, unter denen sie von Gruter u. A. aufgeführt wird.
Auch Corsini ist der Meinung und will die Inschrift, wenn
auch die eine Formel nicht auf einen Heiden, die andere
nicht auf einen Christen passe, deshalb nicht für apo-
kPYphisch halten, in Betracht, dass auch heidnische Formeln
Von den Christen theils aus Unwissenheit theils mitunter
einem vermeintlich elegantern Stil zu Liebe gebraucht
Seien. Der ganze Anstoss aber ist durch eine Be-
Pißhtigung des Textes hinweggerätimt, wonach an die
Stelle von Jupiter O. M. die Leseart Deus Optimus tritt 1).
Aber ein interessantes Denkmal ist vorhanden, auf
Welchem umgekehrt Jupiter den Namen des Jehova erhält.
ES ist ein Onyx 2), der auf der einen Seite den thr0nen-
cum lau I de versatus I Jovis Op. lila. I beneücio I ducto. Hic I in
spe resurr I ectionis qu I iescent-i lo I cus publice I datus est.
i) Muratori nehmlich Antiq. Ital. med. aevi T. V. Exercit. LVIII.
p. 42. theilt aus seinen Papieren nach der Angabe, wie er
meint, des Cyriacus Anconitanus für Jovis O71. Ilfa. die Leseart
mit exemit, Dei Optimi, welche Verbesserung sich allerdings
noch dadurch besonders empfiehlt, dass sie zu qui ein Verbum
giebt, welches nicht fehlen kann, weshalb auch Mosheim
Diss. ad hist. eccl. pert. Vol. II. p. 615, wo er von dieser
Inschrift handelt, sie anerkennt.
a) Zuerst bekannt gemacht von Spon hliscell. erud. antiq. 11.298,
14. (auch in Polen. Thes. antiq. Supplem. Vol. IV. p. 1242.
n. 14.) Darnach bei Matter Hist. crit. du Gnosticisme. Planches.
Par. 1828. p. 94. Pl. IX, 1. Auch in meiner Abhandl. über
einige Denkm. der K. Museen zu Berlin (in Niednefs Zcitschr.
für die hier, TheQL 1846, H, I.) lig. 1. der Steindruchtafel.