Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

109 
Unseres Glaubens (Hebr. 12, 2); und dem Sinne nach 
noch näher mit den Namen, welche die Offenbarung 
U, 8) ihm giebt; ich bin das A und das O, der Anfang 
und das Ende (039951) xai c-älog). 
Hiernach geschah es, dass man von heidnischer Seite 
auf Uebereinstimmung mit der monotheistischen Gottes- 
Verehrung Anspruch machte. Varro meint 1), Jupiter werde 
allch, obwohl unter anderem Namen, von denen verehrt, 
Welche einen Gott allein ohne Bild verehren, den Juden. 
Zur Rechtfertigung dieser Behauptung wird im Sinne der 
Heiden weiter ausgeführt 2): das sei nicht der Jupiter der 
Fabellehre, sondern" der, v'on welchem Virgil sagt: Jovis 
Omnia plena, das heisst der Alles belebende Geist. Mit 
Recht also schreibe Varro den Juden die Verehrung des 
Jupiter zu, da derselbe durch den Propheten spreche: 
ErfülP ich nicht Himmel und Erde? (Jerem. 23, 24.)  
Auch im Gespräch mit Christen hatten manche Heiden, 
Wenn sie anerkennen mussten, dass nur Ein Gott sei, 
die Ausrede: Gerade den verehrten sie, nur wollten sie 
ihn Jupiter genannt wissen 3). 
Aber auch auf christlicher Seite wurde von der geläu- 
Ierten Idee des Jupiter zur Hinweisung auf den wahren Gott 
Gebrauch gemacht. Der Apostel Paulus selbst beruft sich 
I) Bei Augustin. Civ. dei IV, 9. Vergl. denselben De consensu 
evang. Lib. I. c. 22. S. 30: Varro deum Judaeorum Jovem esse 
putavit, nihil interesse censens, quo nominv nuncupetur, dum 
eadem res intelligatur, credo illius summitate deterritus. S. auch 
c. 27. S. 42. 
2) Augustin. De consensu evang. Lib. I. c. 23. S. 31. 
a) Lactant. Div. instit. I, 11: Vana est persuasio eorum, qui 
nomen Jovis summo deo tribuuxit. Solent enim quidam errores 
suos hac accusatione defendore, qui convicti de uno deo, cum 
id negare non possunt, ipsum se colere affirmant, verum hoc 
sibi placere, ut Jupiter nominetur.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.