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Unseres Glaubens (Hebr. 12, 2); und dem Sinne nach
noch näher mit den Namen, welche die Offenbarung
U, 8) ihm giebt; ich bin das A und das O, der Anfang
und das Ende (039951) xai c-älog).
Hiernach geschah es, dass man von heidnischer Seite
auf Uebereinstimmung mit der monotheistischen Gottes-
Verehrung Anspruch machte. Varro meint 1), Jupiter werde
allch, obwohl unter anderem Namen, von denen verehrt,
Welche einen Gott allein ohne Bild verehren, den Juden.
Zur Rechtfertigung dieser Behauptung wird im Sinne der
Heiden weiter ausgeführt 2): das sei nicht der Jupiter der
Fabellehre, sondern" der, v'on welchem Virgil sagt: Jovis
Omnia plena, das heisst der Alles belebende Geist. Mit
Recht also schreibe Varro den Juden die Verehrung des
Jupiter zu, da derselbe durch den Propheten spreche:
ErfülP ich nicht Himmel und Erde? (Jerem. 23, 24.)
Auch im Gespräch mit Christen hatten manche Heiden,
Wenn sie anerkennen mussten, dass nur Ein Gott sei,
die Ausrede: Gerade den verehrten sie, nur wollten sie
ihn Jupiter genannt wissen 3).
Aber auch auf christlicher Seite wurde von der geläu-
Ierten Idee des Jupiter zur Hinweisung auf den wahren Gott
Gebrauch gemacht. Der Apostel Paulus selbst beruft sich
I) Bei Augustin. Civ. dei IV, 9. Vergl. denselben De consensu
evang. Lib. I. c. 22. S. 30: Varro deum Judaeorum Jovem esse
putavit, nihil interesse censens, quo nominv nuncupetur, dum
eadem res intelligatur, credo illius summitate deterritus. S. auch
c. 27. S. 42.
2) Augustin. De consensu evang. Lib. I. c. 23. S. 31.
a) Lactant. Div. instit. I, 11: Vana est persuasio eorum, qui
nomen Jovis summo deo tribuuxit. Solent enim quidam errores
suos hac accusatione defendore, qui convicti de uno deo, cum
id negare non possunt, ipsum se colere affirmant, verum hoc
sibi placere, ut Jupiter nominetur.