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aber ist zwischen Heidenthum und Christenthum in der
Mitte stehend eine Sekte des vierten Jahrhunderts zu
bemerken, welche von der Verehrung des Einen Gottes
unter dem Namen des Höchsten (Hypsistos) Hypsistarier
genannt und wahrscheinlich aus einer Verschmelzung des
Judenthums mit dem Parsismus hervorgegangen ist.
Weiter führt der Begriff des Zeus als des Vaters
der Menschen und Götter bei Homer und Hesiod, ein
Name, der durch das ganze Alterthum hindurchtönt, auch
Von den lateinischen Dichtern Ennius und Virgil aufge-
nommen ist in dem Versausgang dieum pater atque ho-
minuwn rex. Bei Homer jedoch hat dieser Name für den
Zeus nur eine ethische Bedeutung: denn der Gedanke
Von der Hervorbringung der -Welt durch den Vater Zeus
ist ihm fremd. Diese Ergänzung und Erweiterung hat
der homerische Begriff durch philosophischen Einfluss
erhalten. Zuerst durch Plato, der die Gottheit als welt-
bildend, den Zeus als Vater des Alls bestimmte, aber
noch nicht als Vater der Menschen: es ist noch der
pythagoreische Standpunkt, welchen er beibehält, indem
er die Bildung des Menschen nur mittelbar auf Gott zu-
Pückführt; überdies entwickelt Plato seine Lehre nicht in
streng dialectischer Form, sondern gieht sie in mythischem
Gewande. Dann traten die Stoiker ein, welche den Zeus
auch als Vater der Menschen nicht bloss in ethischem,
Sondern in physischem Sinn, den menschlichen Geist als
Ausfluss oder Funke des göttlichen betrachteten. Auch
gaben sie ihrer Lehre eine speculative Entwickelung,
WVelcker und Orelli einverstanden scheinen, hält die Inschrift
für heidnisch, Ullmann für christlich Wßgßn des Wortes
vmmi, welches er als Adjectivuln nimmt. Allein Ilidn; ist wahr-
scheinlich Eigenname und als solcher, eben so wie Iliazog,
auch bei den Heiden in Gebrauch; z. B. in einer Inschrift zu
lconium, Boeckh et Franz Corp. Inscr. T. III. n. 4007.