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Nicht durch Ignoriren, wie es von mehreren Seiten
geschehen ist, kommt man über diese Einwendungen hin-
weg. Aber erstens sind die Münzen so selten nicht.
Denn im Museum zu Wien ist nicht bloss jene eine, sondern
es sind dort drei solcher Münzen 1), sammtlich von Erz,
drittenGrösse. Ferner im K. Münzkabinet zu Berlin,
welches 78 Erzmünzen Constantin's des Gr. als Augustus
mit der Vorstellung des Sonnengottes 2) und der Umschrift
SOLI INVICTO, meist SOLI INVICTO COMITI enthält
(darunter auch nicht wenige Exemplare mit den Buch-
staben T F in der Mitte des Münzfeldes zu beiden Seiten
des Sonnengottes), haben zwei von ihnen, auf denen man
unter der Kugel, welche der Sonnengott in der Linken
hält, einen Stern sieht, auf der andern (ebenfalls der
rechten) Seite desselben, in gleicher Höhe mit der Kugel,
nicht ein T, sondern ein stehendes Kreuz. Wogegen drei
andere dieser Münzen statt dessen ein liegendes Kreuz
(wie ein X) zeigen ß). Zweitens lässt sich namentlich
von den in Rede stehenden Münzen in der K. Sammlung
zu Berlin bezeugen, dass der Augenschein keine Spur
der Verfälschung zu erkennen giebt. Endlich ist zu be-
merken, dass diese Münzen nicht bloss in Trier geschlagen
sind: nur Eine der Münzen mit stehendem Kreuz im Ber-
liner Museum enthält sicher die Buchstaben PT. Sonst
zeigen die unten stehenden Buchstaben auch andere Münz-
stätten an 4).
l) Die beiden andern bei Eckhel l. c. n. 207. 208.
2) Derselbe erscheint als Kopfstück nur auf fünf Münzen, auf allen
übrigen in ganzer Figur. Eine Abbildung beider Typen giebt
Beger Thes. Brandenb. T. Il. p. 804.
3) Diese fünf Exemplare finden sich daselbst in der Folge der
Constantinischen Münzen, im zehnten Kasten.
4) Die eine Berliner Münze mit liegendem Kreuz hat, unten, wie
es scheint, die Buchstaben DS. Von den beiden Anm. l.