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waren in der (im J. 1839 verkauften) Sammlung Münter's 1),
der die religionsgeschichtliche Bedeutung derselben be-
sonders geltend gcmacht hat.
Allein die Aechtheit derselben ist in Zweifel gezogen.
Erstens wegen ihrer Seltenheit und besonders weil in Trier,
wo man so viele Constantinische Münzen, auch aus der
dortigen Münzstätte, gesammelt hat, keine einzige der
Art gefunden ist 2). Dagegen findet sich auf acht Con-
stantinischen, auch grösstentheils daselbst geschlagenen
Münzen mit derselben Vorstellung und Umschrift im Mu-
seum zu Trier gerade an der Stelle, wo jene das Kreuz
haben, ein sehr deutliches T (so wie auf der andern
Seite des Sonnengottes ein F, d. i. Tertia Fabrica),
wonach in einer modernen Prägestätte das Kreuz unter-
geschoben sein könnte. So macht sich als Summe dieser
Zweifel die Ansicht geltend, dass die in Frage stehenden
Münzen neuere Italienische Fabrikarbeit seien 3).
Mus. Münter. P. III. p. 4. n. 8326-8329. Die beiden ersten
mit den Buchstaben PT, die dritte und vierte mit den Buch-
staben ST, TT. Eine Abbildung der letzten in der Trierischen
Kronik. Bd. VIII. 1823. zu S. 60. und bei Münter Sinnb.
H. I. Taf. II. fig. 53.
2) Wyttenbach in der Trier. Kronik a. a. O. S. 59.
3) Unter der Aufschrift: "Giebt es ächte Constantinische Münzen
mit dem Bilde des Kreuzes zur Seite des Sonnengottes?" enthält
die Trier. Kronik, 1823. S. 54-60, Verhandlungen über die
Aechtheit derselben zwischen Münter, der nach dem Vor-
kommen dieser Münzen in Trier fragte, und Wyttenbach,
der ihre Aeehtheit bestritt. Doch hat Münter. ohne diese Zweifel
auch nur zu erwähnen, die Münzen wieder vorgebracht in s.
Sinnb. H. I. S. 73 -76. Worauf Wyttenbach jenes bestimmte
Verwerfungsurtbeil ausgesprochen hat in s. Neuen Beitr. zur
antiken heidn. und christLEpigraphik, als Anhang zum Gymnas.
progr. Trier. 1833. S. 21. Anm. 27. (allßh bei Chf- W- Schmidt
Baudenkm. in Trier. 2 Liefer. S. 103. Anm.)
Piper, Mytbol. u. Symbol. d. chr. Kunst I. 7