Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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Gottfried von Bouillon, deren Statuen vom Jahr c. 1360 
man am „schönen Brunnena zu Nürnberg sieht (s. unten 
S. 41,  Auf dem Gebiet der Wissenschaft und Kunst 
sind zusammengestellt die heidnischen Weisen und Dichter 
Secundus, Quintilianus, Seneca, Ptolomäus, Terentius, 
Cicero und Pythagoras, als Vorstufe zunächst für Pro- 
pheten und Heilige des Alten Bundes, worauf in höherer 
Ordnung Apostel und Heilige der Kirche folgen,  an 
den Chorstühlen im Münster zu Ulm vom XJ. 1474 (s. unten 
5. 43,  Und auf einem Gemälde aus derselben Zeit 
ist in der Mitte der h. Thomas von Aquino, der grösste 
Theolog des Mittelalters, vorgestellt, zu seinen Seiten 
Plato und Aristoteles,  ein Hauptwerk des Benozzo 
Gozzoli, Schülers des Fiesole, ehemals im Dom zu Pisa, 
jetzt im Louvre. S0 stellt auch das im funfzehnten Jahr- 
hunderte so verbreitete Speculum humanae salvationis für 
Ereignisse der evangelischen Geschichte Vorbilder nicht 
allein aus dem Alten Testament, sondern auch Analogieen 
aus der Profangeschichte vor Augen.  Auf diesem Wege 
kam man aber noch einen Schritt weiter, nehmlich aus 
der Mythologie Analogieen aufzunehmen. 
Schon im christlichen Alterthum hatte man eine solche 
Methode in apologetischem Interesse angewendet, zwar 
nicht in der Kunst, aber in der Literatur. Man hielt den 
Heiden ihren Aberglauben an die Fabeln der Götterlehre 
vor, in Gegensatz mit ihrem Unglauben in Beziehung auf 
die Geschichten und Verheissungen der h. Schrift,  
wobei man entweder die Mirakel des Heidenthums aus- 
drücklich verwarf, oder sie stehen liess, indem man sie 
als Instanz brauchte, dem Glauben an die heilige Ge- 
schichte sein Recht zu vindiciren. So wird in den 
Apostolischen Constitutionen1) aus der Sage vom Phönix 
Constit. 
apost. 
Patr. 
apost. 
310 sq.
	        
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