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ursprüngliche Bedeutung des nachgeahmten Werks viel
zu hekümmern, wozu es dem Pollajuolo vielleicht auch
an den erforderlichen wissenschaftlichen Kenntnissen gefehlt
haben möge: jedenfalls habe er geglaubt, aller etwanigen
Undeutlichkeit durch die Ueberschrift völlig abgeholfen zu
haben. S0 würde denn in diesem Bilde keine mytho-
logische Idee herübergenommen, sondern lediglich ein
formeller Typus, allerdings nicht ohne Unkenntniss und
Geschmacklosigkeit, aus dem Alterthum entlehnt sein.
Dergleichen Nachahmungen kommen auch sonst in
Folge des eifrigen Studium antiker Sculpturen vor. Vor-
nehmlich ein Jahrhundert später bei dem Guido Beni,
der häufig in seinen Köpfen die eine Tochter der Niobe
zum Vorbilde nahm, wie in seinem Johannes der
Täufer in der Wüste, seinem Christus am Oelberge und
Christus mit der Dornenkrone, alle drei im Louvre 1).
HI
Von
den
materiellen
Typen.
äß
Uebersicht.
Der typische Gebrauch mythologischer Vorstellungen,
nicht nur nach ihren Umrissen, sondern auch nach ihrem
Ideengehalt, zeigt sich sowohl zu Anfang der christlichen
Kunst, als auf's Neue seit dem dreizehnten Jahrhundert.
Namentlich sind es Christus und Maria, für welche sie
Vorstellungen des Heidenthums als Typen benutzt hat.
Diese Typen sind theils aus der heidnischen Literatur,
theils von den Denkmälern des Alterthums entnommen;
so dass in ihnen entweder mehr die mythologische Idee,
oder die antike Kunstvorstellung zum Vorbild gedient hat.
und Künstler in Paris
W a a g e n Kunstwerke