Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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und so das Ganze vielmehr, nacli der von Raoul-Iiochette 
gegebenen Erklärung 1), auf die Erziehung der beiden 
Geschlechter zu gehen. Und wir kommen darauf zurück, 
das Relief für ein heidnisches Werk zu halten. Die 
Bedeutung aber des in der Mitte befindlichen Hirten, der 
zwischen zwei Schaafen steht und eins auf den Schultern 
trägt, ist nicht klar,  wenn nicht gar diese Gruppe 
Später von einem christlichen Künstler hinzugefügt ist. 
Zu bemerken ist noch, dass diese Figur in der Mitte nur 
ein Dritttheil so gross ist, als die andern Figuren. 
Der andere Sarkopliag, früher in der Villa Borghese, 
wird jetzt im Louvre aufbewahrt 2). Die Hauptvorstellung 
desselben ist in der Mitte ein Hirte, der ein Schaaf auf 
den Schultern trägt; zu beiden Seiten sind Löwenköpfe. 
Graf Clarac 3) zog anfangs es vor, den Sarkophag, den 
er gegen Ende des zweiten christlichen Jahrhunderts setzt, 
für ein heidnisches Werk zu halten: er meinte, der junge 
Hirte könne Aristtios sein, der als eine der Gottheiten 
des Feldes 4) , unter andern auch als Beschützer der Hirten 
verehrt wurde. Womit Raoul-Bochette übereinstimmt 5). 
Auf die kurze Erinnerung Welckers ü) aber, es sei der 
gute Hirte, hat Ölarac Y) jene Meinung entschieden zurück- 
genommen und den Sarkophag, wie er sagt, den ersten 
I) Raoul-Bochette Prem. Mem. sur les antiq. chi-et. p. 14 sq. 
2) Abgebildet bei Clarac Musee de sculpture Pl. 254. und die 
mittlere Figur allein, in grösserem Maasstab Pl. 122. 
3) L. c. T. II. p. 320. 
4) Insbesondere als Bienengott. Vergl. über die Kunstvorstellung 
desselben T ölk e n Erkl. Verzeichniss der antiken vertieft geschn. 
Steine der K. Pr. Gemmens. Vorr. S. XLVII. 
s) Raoul-Rochette Prem. Mem. sur les antiq. eliret. p. 17. 
s) In einer Beo. des Werks von Clarac, Annali dell' Instit, di 
Corrisp. archeol. V01. V. p. 159. 
 L. c. T. n. Addit. p. 1022.
	        
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