mit einem hinten umgehängteu Pelz, übrigens nackt, in
einem Lorbeerkranz und mit einem Korb voll Früchten
in der Rechten : auf den Schultern trägt er ein Lamm, dessen
vier Füsse er mit der Linken auf der Brust zusammenhält,
vermuthlich um es als Opfer darzuhringen; neben ihm
steht eine bekleidete Frau, die mit beiden Händen ein
aufgerolltes Blatt hält. Dabei ist besonders zu bemerken,
dass das Bild auch auf Grabdenkmälern, in Reliefs und
Gemälden vorkommt. Zuerst in einem Wandgemälde des
Grabmals der Nasonen, in welchem bei Darstellung der
vier Jahreszeiten der Frühling bezeichnet ist durch ein
Mädchen mit einem Korb voll Blumen und einen Hirten,
Welcher nackt und in tanzender Stellung ist, in der einen
Hand den Hirtenstab hat, mit der. andern die Füsse einer
Ziege zusammenhält, die er auf seinen Schultern trägt 1).
M Ferner in den Reliefs eines Sarkophags in der Villa
Cesia, jetzt Marco Simone bei Rom 2), der auch ohne
Zweifel heidnisch ist: die Vorderseite, in fünf nischen-
artige Räume neben einander ahgetheilt, zeigt in der
Mitte die drei Grazien unbekleidet; in den beiden Nischen
daneben männliche Figuren, die für hacchisch gelten kön-
neu; und in den Nischen an den Ecken des Sarkophags
ist links eine nicht erkennbare Figur, rechts ein Hirte,
der ein Lamm trägt, dessen Füsse ihm über" die Schultern
auf die Brust reichen. Von einem andern Sarkophag mit
I) Bellori Pict. sepulcr. Nason. Tab. XXII, in Bartoli Pict. am.
Crypt. Rom. et sepulcr. Nason. Rom. 1738. f. Ebendas. in
dem Anhang von Causeus Tab. III. pag. 180. wird auch die
Abbildung eines unbekannten gewiss heidnischen Grabgemäldes
gegeben, in welchem (Fig. 6.) ein Hirte mit einer Tunica be-
kleidet und mit dem Stabe in der Hand erscheint, ein Schaaf
oder eine Ziege auf den Armen tragend.
2) Beschrieben von Bunsen Bullet. dell" Instit. di Corrisparcheol.
1833. p. 100.
959er, Mythol. Symbol. d. chr. Kunst. I. 6