Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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ist ein Mann vorgestellt, nur mit einer 'l'unica bekleidet, 
zwischen zwei Schaafen stehend und mit einem Sehaaf 
auf den Schultern, neben ihm eine Sichel (der Mond) 
und ein achteekiger Stein (vielleicht die Sonne). Passeri, 
der auch eine Abbildung der Gemme llliilllüilt 1), giebt 
davon eine dreifache Erklärung: die Vorstellung sei ent- 
weder heidnisch und bedeute MOPCUP den Vtfitltlerlrägizr, 
oder christlich und bedeute den guten Hirten, oder 
gnostisch-haretiseh. Allerdings auf christliche Kunst deutet 
das Bild der Rückseite, ein Anker zwischen zwei Fischen 
(wenn es nicht später zugefügt ist), und auf hartrlisehen 
Ursprung vielleicht die Buchstaben, welche das Bild der 
Vorderseite mngteben, unter denen man nur den Namen 
31th; (d. i. Trier) herauslesen kann;  während sich von 
dem Mercur kein eigenthümliehes Kennzeichen findet. 
Nach dieser Uebereinstinirnung liegt es nahe anzu- 
nehmen, dass jener Hermes criophorus als Kunststorstellung 
zum Vorbild gedient hat, das Bild des guten l-Iirten im 
christlichen Sinn darzustellen, ohne dass dabei an einen 
Vergleich zwischen den Personen selbst, Christus und 
Hermes, gedacht werden. Doch noch näher liegt eine 
andere Ableitung dieser Gestalt, da man Gelegenheit hatte, 
dieselbe geradezu zu copiren. 
Eine zweite mythologische Vorstellung dieser Art 
nelnnligli ist ein Satyr, der eine Ziege oder ein Lamm 
auf seinen Schultern trägt. Einen jungen Satyr mit dem 
Hirtenstab in der Rechten, eine Ziege um den Hals ge- 
legt, deren Vorderbeine er mit der Linken hält, stellt 
Passen-i Diss. de gemma pasmrali, in Gori Thes. gemmar. 
astrif. V01. III. p. 82; die Abbildung der Rückseite ebendas. 
p. 96. Auch Münter Sinnb. H. I. S. 64. 'l'af. II. Iig. 40. giebt 
eine Abbildung der Vorderseite.
	        
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