79
ist ein Mann vorgestellt, nur mit einer 'l'unica bekleidet,
zwischen zwei Schaafen stehend und mit einem Sehaaf
auf den Schultern, neben ihm eine Sichel (der Mond)
und ein achteekiger Stein (vielleicht die Sonne). Passeri,
der auch eine Abbildung der Gemme llliilllüilt 1), giebt
davon eine dreifache Erklärung: die Vorstellung sei ent-
weder heidnisch und bedeute MOPCUP den Vtfitltlerlrägizr,
oder christlich und bedeute den guten Hirten, oder
gnostisch-haretiseh. Allerdings auf christliche Kunst deutet
das Bild der Rückseite, ein Anker zwischen zwei Fischen
(wenn es nicht später zugefügt ist), und auf hartrlisehen
Ursprung vielleicht die Buchstaben, welche das Bild der
Vorderseite mngteben, unter denen man nur den Namen
31th; (d. i. Trier) herauslesen kann; während sich von
dem Mercur kein eigenthümliehes Kennzeichen findet.
Nach dieser Uebereinstinirnung liegt es nahe anzu-
nehmen, dass jener Hermes criophorus als Kunststorstellung
zum Vorbild gedient hat, das Bild des guten l-Iirten im
christlichen Sinn darzustellen, ohne dass dabei an einen
Vergleich zwischen den Personen selbst, Christus und
Hermes, gedacht werden. Doch noch näher liegt eine
andere Ableitung dieser Gestalt, da man Gelegenheit hatte,
dieselbe geradezu zu copiren.
Eine zweite mythologische Vorstellung dieser Art
nelnnligli ist ein Satyr, der eine Ziege oder ein Lamm
auf seinen Schultern trägt. Einen jungen Satyr mit dem
Hirtenstab in der Rechten, eine Ziege um den Hals ge-
legt, deren Vorderbeine er mit der Linken hält, stellt
Passen-i Diss. de gemma pasmrali, in Gori Thes. gemmar.
astrif. V01. III. p. 82; die Abbildung der Rückseite ebendas.
p. 96. Auch Münter Sinnb. H. I. S. 64. 'l'af. II. Iig. 40. giebt
eine Abbildung der Vorderseite.