Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

76 
gott mit dem Viergespann aufgeht, im Frühling sie be- 
fruchtend, sieht man auf einem Sarder im Florentinischen 
Museum 1), so wie auf Münzen des Antoninus, Mareus 
Aurelius und Commodus 2). 
Dass nun bei der Darstellung der Himmelfahrt des 
Elias der Ocean beibehalten oder vielmehr derselbe in 
einen Flussgott verwandelt worden, ist allerdings ein 
mythologischer Inhalt,  aber nicht als Typus, sondern 
als ein direct herühergenommenes mythologisches Symbol: 
das ist eine Sache für sich, wovon weiterhin besonders 
zu reden ist. Hier sollte nur bemerkt werden, wie eine 
antike Composition von mythologischem Inhalt von der 
christlichen Kunst zur Darstellung eines Alttestamentlichen 
Vorgangs verwendet ist, in welcher Hinsicht eben diese 
Darstellung an der Scene des Sonnenaufgangs einen for- 
mellen Typus hat. 
Etwas anderes wäre es, wenn auch eine gemeinsame 
Idee sich fände, wenn Elias mit dem Sonnengott selbst 
in Parallele gestellt wäre. Allerdings. nun findet sich 
eine solche Zusammenstellung, indem einmal von einem 
Dichter aus der ersten Hälfte des fünften Jahrhunderts 
bemerkt wird 3) , dass dem Elias sein flammender Himmels- 
pfad besonders zukomme, da die Namen Elias und Helios 
fast dieselben seien. Das ist indess eine halb gelehrte, 
halb poetische Bemerkung, auf die für jene Vorstellung 
wohl nichts zu gründen ist. 
Dagegen giebt eine andere Kunstvorstellung ein 
Beispiel, wie der Sonnengott für einen Typus Christi 
1) Bei Gori Mus. Florent. T. II. p. 138. Tab. LXXXVII. 
2) Eckhel Doctr. numm. T. VII. p. 123. 
3) Sedul. Carm. pasch. Lib. I. v. 184. sqq. p. 174. ed. Areval. 
qnam bene fulminei praelucens scmita caeli 
convenit Heliae! merito qui, et nomine fulgens. 
hac ope dignus erat: nam si sermonis Achivi 
um: per nccentum mutetur Htera , Sol est.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.