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misslrauend, an eine antike Vorstellung
schiedenem Gehalt sich gebunden hat.
VOll
ganz
VOT-
Sol-Apollo
im Aufgang.
Während in dem ebenßerörterten Bilde des Sünden-
falls nur ein einzelner Zug aus einer antiken Kunstver-
stellung benutzt wird, ist im Ganzen aus der Kunst des
Alterthums herübergenonlinen die Darstellung der Himmel-
fahrt des Elias, wie sie einigemal auf christlichen Sar-
kophagen angeordnet ist (s. unten S. 55, der Prophet
erhebt sich auf einer Quadriga, unterhalb deren der Jordan
als Flussgott personiiicirt erscheint.
Diese Gruppe nehmlich ist augenscheinlich einer Vor-
stellung des Sonnenaufyaizgs nachgebildet, wie man sie
öfter in antiken Bildwerken sieht: Helios erscheint auf
einem mit vier sich emporhebenden Pferden bespannten
Wagen, unter denen die Personification des Ocean wahr-
genommen wird. S0 findet sich die Vorstellung auf einem
mehrmals wiederholten Basrelief in dem Pio-Clementinischen
Museum 1), und auf dem berühmten mithrischen Basrelief
(mit der Inschrift Nama Sebesio) aus der Villa Borghese
im Louvre 2). Wahrscheinlich dieselbe Composition findet
sich auch auf einem Belief dieser Villa, so wie auf dem
Deckel eines Sarkophags, der in die ersten Zeiten des
dritten Jahrhunderts gesetzt wird, in der Kirche S. Lorenzo
fuori le mura zu Rom 3). Gleichfalls dieselbe Composition,
nur mit dem Unterschied, dass statt des Ocean die Erde
mit dem Füllhorn vorgestellt ist, über welcher der Sonnen-
und
Bei Visconti Mus. Pio-Clenx. T. IV. PI. XVIII.
lesi I. c. Tav. LXV.
2) Bouillon Musöe des Antiq. T. III. Basreliefs P1.
3) Platner Beschreib. Roms III, 3. S. 246. III, 2.
Pisto-