fünften Jahrhundert, von der Zeit Constantiifs des Grossen
bis auf Valentinian III. gemacht sind: sie mögen also
jenen Sarkophagen gleichzeitig sein.
Auf diesen aber, welche übrigens nur biblische
Scenen, der erstere von den Wundern Christi, der andere
auch aus dem Allen Testament, enthalten, ist an die
heidnische Vorstellung eines Opfers, welches den Manen
des Verstorbenen unter dem Bilde einer Schlange darge-
bracht sei, schwerlich zu denken. Eben so wenig ist ein
gnostischer Ursprung jenes Bildwerks, etwa von den
Ophiten 1), wahrscheinlich. Es lässt sich an dieser Stelle
kaum anders als ein biblischer Grund desselben voraus-
setzen. Aber klar ist dieser nicht. Man kann an den
Drachen denken, den die zu Babel anbeteten, daher der
Altar mit dem Feuer vor (lemsellaen, und den Daniel
durch Küchleiil, die er ihm in's Maul warf, berstcn liess 2).
Dazu passt es, dass auf dem Sarkophag zu Verona (auf
dem auch der für diese Scene fremdartige Baum nicht
angebracht ist) in derselben Reihe Daniel in der Löwen-
grube erscheint, in welche er wegen 'l'ödtung des Drachens
von den Babyloniern geworfen wurde. Nach dieser Er-
klärung würde jene Scene ein Gegenbild sein zu der
Schlange im Paradiese: wie diese durch den Genuss der
verbotenen Frucht, wozu sie die Eva verführte, den Tod
über die ersten Eltern gebracht hat, so ist umgekehrt
der Drache zu Babel durch die Masse, welche Daniel ihm
in's Maul warf, umgebracht;
Freilich erscheint für diesen Zweck die ganze Com-
position nicht sehr treffend angelegt, welches sich jedoch
daraus erklären liess, dass man, der eigenen Erfindung
1) Woran lllünter denkt a. a. 0. S. 102.
2) S0 erklärt Maffei Veron. illustr. P. III.
Scult. e pitture sagre T. I. p. 69.
105.
und
Bottara