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in der Kirche S. Giovanni in valle in Verona 1). Zu
näherer Vergleichung bietet erstens sich dar, dass auf
griechischen Grabmälern nicht selten ein schlangenum-
wundener Baum erscheint 2). Die Schlange wird hier als
Attribut des Heroen genommen und deutet die Heroisirung,
also auch die Fortdauer des Abgeschiedenen an. Zweitens
ist eine Vorstellung auf Münzen mit dem Kopf des Nero
und des Trajan zu vergleichen 3), auf denen vor einem
Baum eine Schlange sich erhebt und Früchte beleckt, die
auf einem Altar liegen. Man erklärt dies von einem
Todtenopfer, wovon die Schlange als Diener des Ver-
storbenen frisst, zu einem günstigen Omen. Diese Münzen
sind jedoch nicht acht, sondern gehören zu den Conter-
niaten, welche überhaupt wahrscheinlich im vierten und
l) Maffei Mus. Veron. p. CCCCLXXXIV. und Verona illustr.
P. III. p. 105.
2) Auf einem Grabstein aus Smyrna im Museum zu Verona sieht
man zwei Jünglinge einander zugewandt, die jeder ein Boss am
Zügel haben, und auf beiden Seiten hinter ihnen einen Baum
mit einer Schlange; Maffei Mus. Veron. p. XLVII. 3. vergl.
Boeckh C. I. n. 3366. T. II. p. 783. Eben so zeigen zwei
Reliefs im Valic. Museum, auf denen ein Grabesabschied vor-
gestellt ist, das eine hinter einem stehenden Jüngling, der ein
Pferd neben sich hat und einer sitzenden Frau die Hand reicht,
einen Lorbeerbaum umwunden von einer Schlange,-das andere
hinter einer stehenden weiblichen Figur, der ein Jüngling zu-
spricht, einen platanenahnliehen Baum, um den eine Schlange
sich windet; das letztere abgebild. bei Pistolesi Vatic. descr.
T. V. T av. XLIV. (unter dem Namen Laodamia und Protesilaos),
G erhard Ant. Bildw. S. 315. Taf. LXXVI, 1. vergl. Beschreib.
Roms II, 2. S. 184. n. 66, das erstere abgehild. bei Win ckel-
mann Monum. ined. n. '72. erklärt von Gerhard Beschreib.
Roms II, 2. S. 6. n. 2. und von Welcher Akad. Kunstmus.
zu Bonn, zu n. 394. 2. Ausg. S. 122-125., wo auch (Anm. 157.)
noch andere Monumente dieser Art nachgewiesen werden.
a) Eckhel Doctr. numm. T. VIII. p. 306.