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der Technik, die ohnehin aus der antiken Kunst in die
christliche sich hineinzieht, der andere Fall beweisct
ein Eingehen in den Geist der Antike, dessen Wehen die
erstarrte Kunst des Mittelalters wieder belebte.
christlichen
Alterthu
die
Ich finde zwei oder drei antike Vorstellungen, die für
altchrislliche Kunst diese. typische Bedeutung haben.
Der
B u u m
mit
dem
Drachen.
i. Das lrühesle Ereigniss der biblischen Geschichte,
das die altehristliche Kunst zum Vorwurf sich genommen
hat, ist der Sündenfall: denn die Darstellung dCPSCllÖpfllllgS-
gesehiehte gehört einer spatern Zeit an. Der Sündenfall
aber ist nicht selten in Sarkophagreliels und Wandge-
mälden der Katakomheil gebildet, wo er eine so natür-
liche Stelle halle, nach dem Wort des Apostels: „Dureh
Einen Menschen ist die Sünde gekommen in die Welt
und der Ted durch die Sünde, und ist also der Ted zu
allen Menschen durehgedrungen, (lieweil sie alle ge-
sündig-et haben." In der Regel sind Adam und Eva
vorgestellt zu beiden Seiten eines Baumes, mit oder ohne
Früchte, um dessen Stamm eine Schlange sich empor
windet 1), zuweilen fehlt auch die Schlange 2):
eine Besonderheit ist es in einem Wandgemälde des
In Sarkophagreliefs: Bottari T. I. Tav. XXXI. (auf dem
Sarkophag des Junius Bassus, Ibid. Tav. XV., ist in derselben
Scene auch schon die Bestrafung angedeutet). In Wzuulgemälden:
Ibid. T. II. Tav. LX. CXXIII. CXXIX. T. III. Tav. CXLV.
CXLVIII.
2) Bottari T. I. Tav. XXXVII. XL. T. II. Tav. CXXVI.