Erster
Abschnitt.
Die
historisch mythologischen Vorstellungen
typischer Bedeutung.
V01]
Formelle
und
materielle
TYPßn.
Wenn von mythologischen Typen die Rede ist, welche
die christliche Kunst aus dem heidnischen Alterthume her-
übergenommen habe; so können streng genommen nur
solche Typen gemeint sein, in denen die Idee, welche
in der Kunstvorstellung ausgeprägt ist, dafür angesehen
wird, in das Christenthum hinüberzilweisen, mit einer
christlichen Idee sich zu decken; so dass die heidnische
Kunstvorstellung ihrem Inhalte nach als Vorstufe und Vor-
bild für einen Gegenstand des christlichen Bekenntnisses
erscheint.
Von diesen sind solche mythologische Kunstvorstel-
lungen zu unterscheiden, von denen man, indem sie von
der christlichen Kunst angeeignet wurden, mit Beseitigung
ihres heidnischen Inhalts nur die Form beibehalten hat.
Solchen formellen Typen kommt dann ein mythologischer
Charakter nicht mehr zu, da das Typische nur in der
antiken Composition liegt, die zum Träger einer christ-
lichen Idee geworden.
Daher kann von den letztgenannten Typen nur ein-
leitender Weise hier die Rede sein.