Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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Zahl); ferner Minerva-Providentia (29) und Minerva- 
Fortuna  Amor auf einem Löwen reitend (2) so 
wie auf einem Seeross  ein Satyr, vielleicht Ampelos 
 und eine bacchische Dienerin, die Opora  
endlich Hercules  Auch befand sich daran eine 
berühmte Onyx-Camee mit Kastor und Pollux 1). Wahr- 
scheinlich waren die meisten dieser Steine 2) Geschenke 
von frommen Pilgern und Rittern, die sie auf ihren Zügen 
aus Palästina, Griechenland, Italien u. s. w. mitgebracht 
hatten. 
Besonders bemerkenswerth ist endlich noch die Be- 
nutzung antiker vertieft geschnittener Steine zu Siegel- 
stempeln von weltlichen und geistlichen Herren, Fürsten, 
Bischöfen und Klöstern, so wie von Privatpersonen 3):  
wovon sich Beispiele theils aus dem achten und neunten, 
theils aus dem zwölften und dreizehnten bis in's funf- 
zehnte Jahrhundert finden. Dabei fehlt es auch nicht an 
mythologischen Vorstellungen. König Pipin hat mit einem 
antiken Stein gesiegelt, der einen bärtigen Bacehus zeigt 4); 
Karl der Grosse mit einem Serapiskopf 5). Das Siegel eines 
1) Creuzer a. a. O. S. 25. 
2) Wie Justi bemerkt bei Creuzer a. a. O. S. 26. 
3) Dieser Gegenstand ist zuerst zur Sprache gebracht und sorgfältig 
erörtert von Prof. Wiggert, Wie man antike Gennnen im lllittel- 
alter zu Siegelsteiulpehl benutzte. Mit 4 T afeln Stein-Ueberdruck. 
Abgedr. aus den N. Mittheil. des Thür. Sächs. Vereins Bd. VII. 
H. 4. 1844. (Dieses Heft ist bis jetzt [April 1846] noch nicht 
ausgegeben; ich verdanke aber der Güte des IIeri-n Verfassers 
einen Separatabdrilck des Aufsatzes).  Ferner ist eine Folge 
von Abdriicken solcher Siegel von Geh. Registratoi- Vossberg 
vorgelegt in der Sitzung der Nnmismat. (lcsellsehaft zu Berlin 
am 6. Oct. 1845. (Tüb. Kunstblatt 1845. N0. 103. S. 432.) 
4) Wiggert a. a. O. N0. 2. S. 6. Tal. IIII, 2. 
b) Ebendas. N0. 4. S. 7._Tal'. llll, 3.
	        
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