Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in's sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 1)

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aber ist er aus der Kirche in die Sammlung von Alter- 
thümern im Schloss zu Cleve versetzt. 
Was aber die hierher gehörigen Denkmäler mit heid- 
nischem Bildwerk betrifft; so sind zuerst wohl antike 
Sessel als Bischofsstühle benutzt. Insbesondere ist zu 
bemerken der alte bischöfliche Stuhl der Peterskirche 1), 
der jetzt in den bronzenen Thron der neuen Peterskirche 
verschlossen ist, in welchem eine- hinten angebrachte 
Oeffnung einen Theil von ihm sehen lässt. Er ist von 
Holz, mit Gold und Elfenbein belegt, und mit erhabener 
Arbeit verziert: an der Vorderseite sieht man diese in 
achtzehn Felder vertheilt, von denen zwölf die Thaten 
des Hereules, sechs aber Zeichen des Thierkreises vor- 
Stellen. Ungeachtet dieser Sculpturen haben katholische 
Schriftsteller ihn für ein altchristliches Werk genommen 
(s. unten S.  er scheint aber, wie Bunsen erinnert, 
ein alter curulischer Stuhl gewesen zu sein.  An dem mar- 
mornen Bischofsstuhl in S. Maria in Trastevere zu Rom sind 
zwei Chimären an den Seitenlehnen gebildet, die ebenfalls 
für Werke des heidnischen Alterthums erkannt werden 1). 
Nicht selten ferner sind antike Sarkophage zu Tauf- 
brunnen gebraucht, namentlich im Dom von Girgenti ein 
marmorner Sarkophag, der die Jagd Meleagers vorstellt 3). 
So hat auch ein marmorner Krater, auf welchem die Pflege 
des jungen Bacchus gebildet ist, jetzt im Museum zu 
Neapel, bis auf die neueste Zeit als Taufgefäss dem Dom 
von Gaeta angehört 4). Und in der Kirche S. Pielro in 
1) Bunsen Beschreib. Roms II, 1. S. 92. f. 190. 
2) Abgebild. bei Bottari Scult. e Pin. sagr. T. II. p. 69. vergl. 
p. 68. Platner Beschreib. Roms III, 3. S. 668. 
3) Abgebild. bei d'Orville Sicula T. I. zu p. 90. Vergl. Raoul- 
Pxochette l. c. p. 176. 
4) Abgebild. im Mus. Borh. Vol. I. Tav. 49. Gerhard und 
Panofka Neapels ant. Bildw. Th. IfS. 76-78.
	        
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