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dasselbe ist durch die zwölf Zeichen des Thierkreises
angedeutet, welche das Ganze umgeben; über dem Haupte
Jupiters verfolgen Helios und Selene ihre Bahn, ohne dass"
ihr Wechsel den ewigen Vater berührte, zu seinen
Füssen erblickt man einander gegenüberliegend Oceanus
und Tellus, das ist der Schauplatz seiner Herrschaft.
Das bedeutet auch in dem christlichen Bildwerk die
Figur der Erde, über welcher der Herr thront, wie
es erhaben ausgedrückt ist bei Jesaias (66, „So
spricht der Herr: der Himmel ist mein Stuhl und die
Erde meine Fussbank."
Himmel
und
Erde.
Derselbe Gegenstand, Christus über der Erd- und
Hinzmelslrugcl thronend, aber in einer andern Auffassung,
ist seit dem fünften Jahrhundert hauptsächlich in Mosaiken
und Miniaturen vorgestellt, in denenlnehmlich in
dieser Scene die in's Mythologische spielende Personi-
fication vermieden und statt dessen die rein mathematische
Form, entweder die Kugel oder der Bogen, angewendet
wird. Davon wird also in einem andern Zusammenhang
(im folgenden Bande) näher die Rede sein müssen.
Hingegen tritt seit dem neunten Jahrhundert jene
Personification wieder ein, aber in reicherer Ausführung,
indem zugleich Erde und Meer, auch Sonne und Mond
Vol. I. p. 50. Tab. 25, 3; in Paris, Mionnet Descr. de med.
Suppl. T. V. zu p. 78. O. Müller Denkm. der alten Kunst
Bd. II. Taf. II. n. 26. Münze der Perinthier auf Alexander
Severus: im Museum zu Neapel (ehemals in der Farnescschen
Sammlung zu Parma), Pedrusi ICesari in medagl. T. V.
p. 299- Tav. 21, 1; in Florenz, Mus. Florent. Numm. T. I.
Tab. LXVI. n. 3. cf. T. III. p. 98. s. auch Eckhel Doctr.
numm. T. II. p. 40. Vergl. Hirt Bilderb. S. 19. 20. Taf.
2, 3. O. Müller Handb. der Archäol. d. K. 5.350, 6. S. 517.
O. Jahn Archäol. Beitr. S. 86.
fper.
Myiln
Symbol.
chr.
Kunst.