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scheibe in der Mitte, welches unterhalb die Figuren der
Erde und des Oceanus enthält.
S0 findet sich die Figur der Erde einmal auch auf
einem christlichen Sarkophag im Vaticanischen Museum 1),
auf welchem übrigens die Anbetung der Könige, Isaacs
Opferung, Christi Gefangennehmung und Daniel in der
Löwengrube gebildet ist. In der Mitte ist eine Portrait-
scheibe und unter derselben eine liegende nackte Figur
mit zwei Knaben, wahrscheinlich die Erde. lhr Bild
an dieser Stelle erinnert an das uralte Wort der heil.
Schrift: dass der Mensch zur Erde zurückkehren soll,
wie er von der Erde genommen ist (1 Mos. 3, 19. vergl.
Pred. 3, welches jedoch dadurch von jenen
gleichlautenden Sätzen des Heidenthums sich unterscheidet,
dass es in der Anknüpfung an Schöpfung und Sündenfall
eine religiös-sittliche Bedeutung hat. Weiter aber zeigt
sich dann die Uebereinstimmung in christlichen Grab-
schriften, sowohl dass dieser Gedanke auch dort öfters
wiederkehrt, als auch dass in poetischer Rede die Erde per-
sönlich aufgefasst wird. Das letztere namentlich in den
Grabgedichten des Gregor von Nazianz (1- 389), wo der
Ausdruck auch anderweit antik gefärbt ist. Er bezeichnet
die Erde sogar als Allmutter2), und führt sie auch
redend ein, „die heilige Erde" 3). Oder er redet sie
an als "liebe Erde" (Fata qvilvy) und bittet sie, die Todten
dadurch die Reise in das Jenseits angedeutet ist, vergl.
Th. I. S. 200.
1) Beschreib. Roms II, 2. S. 26. n. 13.
2) Greg. Naz. Opp. T. II. ed. Caillalu, 1840. p. 1124. n. 42.
vivixa Magrwwcuög ich; Xiföva ynrägu nniwwv.
3) lbid. p. 1160. n. 124:
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