Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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Meergöttin und noch etwas niedriger als sie erscheint 
01' auf dem schon früher (Th. I. S. 75) angeführten Bas- 
Yßlißf 1), welches den Sonnengott auf einer Quadriga 
vorstellt, wie er über Meer und Himmel emporsteigt 2). 
Hinsichtlich der Gruppirung aber gehen uns am 
nächsten an die Darstellungen des Cölus zu den Füssen 
Jupiters, welcher über dem im Halbkreis sich wölbenden 
Pßplos thront, den jener ausgespannt hält 3). Diese 
Gruppe sieht man auf einem Sarkophag zu Amalfi 4) mit 
Ü Nach Visconti Mus. P. Clem. T. IV. zu Pl. XVIII. p. 159. 
Gerhard dagegen in d. Beschreih. Roms II, 2. S. 205. glaubt 
in diesem Mann den Neptun zu erkennen. Aber auch Baoul- 
Rochette 1. c. p. 394. erklärt ihn für den Cölus (während 
er übrigens von dem ganzen Relief, welches er als Fragment 
einer Sarkophagplatte ansieht, eine neue Erklärung giebt, durch 
Vergleichung mit dem eben erwähnten Relief aus der Villa 
Borghese). Ebenso O. Jahn Archäol. Beitr. S. 85. Hingegen 
K. Fr. H erm ann a. a. O. S. 96. nimmt ihn für den Nocturnus. 
 Dass dieser Uranus sogar tiefer als das Meer steht, ist für 
den Aufgang des Helios ganz dem Augenschein gemäss, da das 
holte Meer über den Horizont hervorzuragen scheint. 
2) Eine Ausnahme würde auf einer Lampe bei Passeri Lucern. 
üctil. T. I. Not. p. 11. Tab. VII. Millin Mythol. Galler. S. 17. 
Tal". 89. n. 84". der Cölus sein in ganzer Figur gebildet, mit 
dem gewölbten Schleier über dem Haupt, zwischen Sternen und 
den Köpfen des S01 und der Luna,  wenn er mit Sicherheit 
dafür erkannt werden könnte. Hier dürfte die Vermuthung 
Hermann's, der hier ebenfalls den Gott der Nacht vorgestellt 
findet, am meisten Wahrscheinlichkeit haben. 
3) Zur Vergleichung bietet ein Belief im Louvre mit dem Triumph 
des Bacchus als Kindes sich dar, auf welchem man eine Bacchantin 
und einen Faun sieht in bogenförmiger Wölbung ein Gewand 
über sich erhebend, worauf Bacchus steht; Bouillon Musee 
des antiq. T. III. Basrel. Pl. IV. 
 Gerhard Ant. Bildw. S. 371. Taf. 118. O. Jahn an dem (oben 
S. 45. Anm. 5.) angef. O. S. 53. macht darauf aufmerksam, dass 
diese jetzt für Cölus erklürte Figur schon deshalb nicht für Pluto 
gelten könne, weil sie mit einer Strahlenkrone geschmückt ist. 
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