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Gregors XIII. und Sixtus V 2). Hingegen verein-
zelt ist die Vorstellung der Liberalitas, wie sie auf Mün-
zen Hadriaifs 3) und ferner auf Kaisermünzen hauiig vor-
kommt, als einer Frau, welche ein Füllhorn mit Geld
ausschüttet, auf einer Münze Leo's Xß); und der Spes,
welche in der Rechten eine Blume hält, mit der Linken
das Gewand in die Höhe zieht, wie sie auf römischen
Münzen zuerst des Claudius 5) und andern Denkmälern
des Alterthums gebildet ist 6), auf einer Münze Paul's IVJ)
2. Auch in Kunstwerken von grösseren Dimensionen
ist die Persouiiication von Eigenschaften und Zuständen
in diesem Jahrhundert ganz gewöhnlich, deren wir hier
schliesslich noch gedenken. Eine Hilaritas von der Hand
des lVlontorsoli war mit andern Statuen bei dem festlichen
Empfang aufgestellt, mit dem Kaiser Karl V. im J. 1536
zu Florenz bewillkommnet wurde S). Für denselben
Zweck war von Tribolo die Friedensgöttin gebildet, eine
fünf Ellen hohe Statue, die in der einen Hand einen Oel-
zweig, in der andern eine brennende Fackel an einen
Haufen Waffen hielt, auf dem Postament las man die
Worte: Fiat pax in virtute tua 9); ein Gemälde aber dieser
Göttin findet sich unter den Malereien des Francesco de'
Salviati im kleinen Audienzsaal des Palazzo vecchio zu
Ibltl. zu p. 323. n. VII. VIII.
2) lbid. zu p. 381. n. V. Ein Exempl. in Bronze ist in dersel-
ben Samml.
s) Eckhel Doctr. numm. T. VI. p. 504 sq.
4) Bonanni 1- c- P- 163- I1. V. Ein Exempl. in Silber ist in der
II. Samml. zu Berlin; zwei Exempl. von verschiedener Grösäc
in der Goethcfschen Sannnl. Th. II. S. 79. n. 240. 241.
5) Eckhel I. c. p. 238.
ü) I'Iirt Bilderbuch S. 100 f.
7) Bonanni l. c. zu p. 263. n. XIII.
B) S. oben S. 552.
i") Vasari Leben der Maler Th. IV. S. 68 f.