Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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Uebergehend aber auf die päpstlichen Münzen des 
16. Jahrhunderts findet man beide zusammen nach An- 
leitung von Ps. 85, 11: „dass Gerechtigkeit und Friede 
sich küssen", wie sie sich die Hand geben, die Gerech- 
tigkeit mit Waage und Oelzweig, die Friedensgöttin mit 
dem Füllhorn, auf einer Münze Julius II. (1503-1513) l). 
Wiederum die drei Justitia, Pax und Copia, die "erste in 
der Mitte, erscheinen, ohne dass sie genannt werden, 
mit der Umschrift: Fiat pax in virtute tua, auf einer 
Münze seines Nachfolgers Leo des X. (1513-1521) 2), mit 
dem Unterschied, dass die Copia nur ein Füllhern hat, 
die Friedensgöttin aber an einen Schild eine brennende 
Fackel hält, gleichwie zuerst auf einer Münze des Galba 3). 
Und ähnlich alle drei mit der Umschrift: Justitia paeem, 
copiam pax attulit, auf einer Münze Gregors XIII (1572 
bis 1585) 4). 
S0 ist nun fernerhin auch einzeln die Gerechtigkeit 
vorgestellt mit Schwerdt und Waage in den Händen, 
unter der Umschrift: Diseite juslitiam moniti, auf einer 
Münze Paul's IV. vom J. 1559 5).  Und häufiger die 
Friedensgöttin, mit der Fackel in der einen Hand einen 
Haufen Waffen anzündend, während sie in der andern 
einen Oelzweig oder ein Füllhorn oder beides hat,  wie 
 Bonn nni I. c. zu p. 139. n.IV. Auf einer Münze Alexander'sVII. 
(1655-1667) stehen sie und küssen sich, Ibid. T. II. zu p. 641. 
n. VI. 
2) Ibid. T. I. zu p. 163. n. III. 
a) Eckhel Doetr. numm. T. VI. p. 296. Und dann häufig, zu- 
nächst z. B. auf einem Grosserz Vespasiads, wovon ein schönes 
Exemplar in der K. Samml. zu Berlin unter den ausgelegten 
Miiilzen. Auch auf einem Karneol in der K. Gemmen-Sanuul. 
zu Berlin, K1. III. n. 1280. Tülken Erkl. Verzeichn. S. 225. 
4) Ibid. zu p. 323. n. XXXII. 
b) Ibid. zu p. 263. n. X. Ein Exenipl. ist in der Guethafsehen 
Samml. S. 81. n. 275.
	        
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