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war, also zwischen 330-337 n. Chrn es hat ein
Gewicht von fast 74 ungarischen Dukaten. Vorne ist
das Brustbild des Constantius; die Kehrseite mit der Um-
schrift GAUDIUM BOMANORUM zeigt in der Mitte eine
grosse männliche Gestalt, wahrscheinlich Constantin den
Grossen, über dem eine Hand aus dem Himmel hervor-
ragend einen Kranz hält; zu beiden Seiten stehen
zwei Söhne desselben, rechts der älteste, Constantius,
links der jüngste, Constans: jener wird von einer geflügel-
ten weiblichen Figur, der Victoria, dieser von einer
behelmten weiblichen Figur, der Virtus, bekränzt 1).
Die Vorstellung ist um so merkwürdiger, da hier
zum erstenmal die Hand als Symbol des ewigen
Vaters erscheint, welches um dieselbe Zeit auf Sark0-
phagen und bald in Mosaiken häufig wiederkehrt; wäh-
rend sich hier zum letztenmal das Bild der Virtus findet,
welches auf den Münzen des Alterthums nicht selten ist:
wogegen das Bild der Victoria noch längere Zeit auf
den Münzen bleibt. S0 stehen antike und christliche
Symbole neben einander und zeigen den bemerkenswerthen
Unterschied, dass menschliche Eigenschaften und Zustände
personiticirt in menschlicher Gestalt vorgeführt werden,
die Gottheit aber nur durch das Symbol der Hand ange-
deutet wird (vergl. oben S.
Mehr Eigenthümliclies haben die Personificationen
in Miniaturen, welche zwei Handschriften der K. Biblio-
tliek zu Wien darbieten. Die eine ist die berühmte Hand-
Schrift des Dioscorides aus dem Anfang des sechsten Jahr-
hunderts, worin zwei Gemälde mit Personificationen
Eine ähnliche Vorstellung, nehmlich den Constantiln mit allen
drei Söhnen, enthält ein Goldmedaillon des Constans in der
H. Münzsamml. zu Gotha, ahgebild. bei Liebe Gotha numm.
p. 360., aber ohne die allegorischen Figuren.