Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

(S86 
war,  also zwischen 330-337 n. Chrn es hat ein 
Gewicht von fast 74 ungarischen Dukaten. Vorne ist 
das Brustbild des Constantius; die Kehrseite mit der Um- 
schrift GAUDIUM BOMANORUM zeigt in der Mitte eine 
grosse männliche Gestalt, wahrscheinlich Constantin den 
Grossen, über dem eine Hand aus dem Himmel hervor- 
ragend einen Kranz hält;  zu beiden Seiten stehen 
zwei Söhne desselben, rechts der älteste, Constantius, 
links der jüngste, Constans: jener wird von einer geflügel- 
ten weiblichen Figur, der Victoria, dieser von einer 
behelmten weiblichen Figur, der Virtus, bekränzt 1). 
Die Vorstellung ist um so merkwürdiger, da hier 
zum erstenmal die Hand als Symbol des ewigen 
Vaters erscheint, welches um dieselbe Zeit auf Sark0- 
phagen und bald in Mosaiken häufig wiederkehrt; wäh- 
rend sich hier zum letztenmal das Bild der Virtus findet, 
welches auf den Münzen des Alterthums nicht selten ist: 
wogegen das Bild der Victoria noch längere Zeit auf 
den Münzen bleibt. S0 stehen antike und christliche 
Symbole neben einander und zeigen den bemerkenswerthen 
Unterschied, dass menschliche Eigenschaften und Zustände 
personiticirt in menschlicher Gestalt vorgeführt werden, 
die Gottheit aber nur durch das Symbol der Hand ange- 
deutet wird (vergl. oben S.  
Mehr Eigenthümliclies haben die Personificationen 
in Miniaturen, welche zwei Handschriften der K. Biblio- 
tliek zu Wien darbieten. Die eine ist die berühmte Hand- 
Schrift des Dioscorides aus dem Anfang des sechsten Jahr- 
hunderts, worin zwei Gemälde mit Personificationen 
Eine ähnliche Vorstellung, nehmlich den Constantiln mit allen 
drei Söhnen, enthält ein Goldmedaillon des Constans in der 
H. Münzsamml. zu Gotha, ahgebild. bei Liebe Gotha numm. 
p. 360., aber ohne die allegorischen Figuren.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.