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apfel) haltend, einigemal mit dem Nimbus um das
Haupt 1). Diese Figur hat man für eine Personiiicatioxi
der christlichen Religion erklärt 2): ein Stern, der unter-
halb der Kugel bemerkt wird, soll den himmlischen Ur-
sprung dieser Religion bedeuten und ihre Flügel sollen
ein Zeichen der Baschheit ihrer Eroberungen sein, auch
anzeigen, dass sie vom Himmel kommt. Allein zu dieser
Figur, die sich gerade so als Bild der Vietoria auf gleich-
zeitigen Münzen Justinian's findet, gehört die Umschrift
VICTORIA AUGGG; auch kommt auf Münzen eben die-
ses fränkischen Königs eine geflügelte Figur, von vorne
und von der Seite mit einem Kranz in der Hand, vor,
die man nicht umhin gekonnt hat, für die Victoria zu
erkennen 3). S0 wird auch die erstere Figur dafür gelten
müssen.
2. Die ältesten Kunstdenkmäler, die sicher hier in
Betracht kommen, sind oonstantinisehe Münzen und später
einige Miniaturbilder.
Es ist erstens auf einer Münze der Theodora, der
zweiten Gemahlin des Constantius Chlorus nach der Ver-
istossung der Helena seit 292 nach Chr., unter der Auf-
sehrilt PIETAS ROMANA die Mutterliebe vorgestellt als
eine stehende weibliche Figur, die ein Kind säugtil),
und auf einer Münze der Helena, seiner ersten Gemahlin
und Mutter Constantims des Gr., von dem sie später auch
den Titel Augusta erhielt 328), unter der Aufschrift
PAX PUBLICA die Friedensgöttin als eine stehende weib-
S. oben Th. I. S. 185.
2) Voillemier in der Revue numismat. 1841. p. 117. (zweimaL)
Er schwankt aber und spricht auch von einem Engel oder
Genius p._ 118. 120. Vergl. die in der vorigen Anm. angef. St.
A. 3.
a) Ibid. p. 121 (viermal). 122; s. auch p. 119.
4) Eckhel Doctr. numm. T. VIII. p. 34.