Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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kennen. Es ist dies der merkwürdige Sarkophag aus den 
vaticanischen Grotten, in welchem später die Gebeine 
der vier ersten Päpste mit dem Namen Leo beigesetzt 
sind und der jetzt in der Peterskirche steht! er ist oben 
schon mehrmals zur Sprache gekommen, wobei aber auch 
gezeigt worden ist 1), dass jene beiden Figuren wahr- 
scheinlich Amor und Psyche bedeuten. Ferner von dem 
Bilde einer weiblichen Person mit ausgestreckten Armen 
in mehreren Wandgemälden hat Ciampini 2) die Erklärung 
gegeben: einmal 3), die Frau, zu deren Seiten zwei V0- 
lumina stehen, bedeute nichts anderes als die christliche 
Religion und jene Massen seien Gesetz und Evangelium; 
ein andermalll) , wo ihre Arme durch zwei Männer unter- 
stützt werden, sie sei die Kirche, die in ihrer Heiligkeit 
und Lehre durch die starken Hände der Apostel Petrus 
und Paulus unterstützt werde; und da auch zwei solche 
Frauen vorkommen 5), so erklärt er diese von der Kirche 
aus den Juden und aus den Heiden. Ohne Zweifel 
aber sind diese Figuren mit ausgestreckten Armen betende 
Frauen G), wie auch ebenso betende Männer vorgestellt 
sind,  Bilder von denen, die an Ort und Stelle. he- 
stattet worden 7).  
Eher möchte hierher ein merkwürdiger Jaspis der 
K. Gemmensammlung zu Berlin (Kl. IX. Abth. 4. n. 127.) 
f) Oben T11. I. s; 215 rr.  
2) Ciampini Vet. Moniiii. P. I. p. 195.      
a) Bei Aringhi Rom. subtcrr. T. II. p. 29. auch p. 87. 279. 
und 611er. 
4) Ibid. p. 137. so auch p. 117. 
5) Ibid. p. 95. 293. und (2 Frauen und 2 Männer) p. 183. 
o) Diese Erklärung giebb auch Goethe, der eben nur einmal die 
Boma sotteranea aufgeschlagen hatte, um zu sehen, wiefern die 
persönliche Gestalt des Widmenden mit in die bildlichen Dar- 
stellungen eingreife, NVerlce Ausg. von 1832. Bd. 44. S. 208. 
7) Vcrgl. Münter Sinnb. H. II. S. 114 11'.
	        
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