Volltext: Mythologie der christlichen Kunst von der ältesten Zeit bis in’s sechzehnte Jahrhundert (Bd. 1, Abth. 2)

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Länder verbunden: das eine, auch ein Werk unseres 
Bauch, hat dem Könige Maximilian I. von Baiern im 
J. 1835 die Stadt München in ihrer Mitte errichtet, das 
andere, von Kiss modellirt, ist dem Könige Friedrich 
Wilhelm III. von der Provinz Preussen geweiht und 
in Königsberg am 3. August 1851 aufgestellt worden. 
Die Bavaria 1), welche den Sockel des ersteren in der 
Mitte der einen langen Seite schmückt (während ihr gegen- 
über die Statue der öffentlichen Wohlfahrt die Mitte der 
andern langen Seite einnimmt), in kurzem, aufgeschürz- 
tem Untergewand und mit dem Mantel bekleidet, hat die 
Mauerkrone auf dem Haupt, einen Panzer zum Zeichen 
der Wahrhaftigkeit auf der Brust und stützt sich mit der 
Linken auf eine Pflugschaar, welche den-Ackerbau als 
die verwaltende Beschäftigung des Landes andeutet. Die 
Borussia?) am Sockel der Reiterstatue des preussischen 
Königs ist eine mit Helm, Panzerhemd, Schild und Lanze 
geschmückte kräftige Figur, die jedem Achtung gebietet 
und dem Feinde trotzt, begleitet von der Frömmigkeit, 
Gerechtigkeit, Vaterlandsliebe, Ahundantia und der 
Weisheit. 
Wie aber hierin die Länderliguren dem persönlichen 
Gedächtniss sich unterordnen; so sind sie in andern 
Werken auch selbständig als Repräsentanten der Volks- 
tbümlichkeit oder als Träger eines nationalen Gedankens 
vor Augen gestellt. Ein solches Werk ist die Statuen- 
gruppe von Schwanthaler am Brunnen auf der Freiung 
zu Wien vom J. 1846, die wegen der um eine Säule 
gereihten vier Flussgötter schon früher (S. 560.) erwähnt 
1) Abbild. der Bildhauerwerke Rauchs mit erläuterndem Texte in 
drei Sprachen von Waagen H. I. Berl. 1837. S. 2 f. 
2) Nach einer Beschreibung aus Lauchhammer vom 30. Mai im 
Magdeburger Correspondenten vom Anfang Juni 1851.
	        
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